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Süßwarenbranche: "Belastungsgrenze erreicht"

Absatz- und Umsatzentwicklung verliefen 2021 zwar weitgehend stabil, dennoch: Teils dramatische Kostensteigerungen bei Rohstoffen und beschädigte Lieferketten belasten die Süßwarenbranche stark.

Von Sibylle Menzel | Fotos: AdobeStock/stockphoto-graf

"Die Belastungsgrenze ist erreicht", sagt Dr. Carsten Bernoth, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), angesichts der angespannten Lage: Die teils dramatische Steigerung von Rohstoffpreisen und auch der Kosten für Energie, Logistik und Verpackungsmaterialien machen den über 200 industriellen Herstellern von Süßwaren und Knabberartikeln in Deutschland neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu schaffen.

„Der Markt für wichtige Rohstoffe ist leergefegt, langjährig bestehende Lieferketten funktionieren nicht mehr. Dies kann auch Folgen für das bevorstehende Ostergeschäft haben, etwa dass nicht alle beliebten Produkte wie Schoko-Hasen wie geplant produziert werden können, weil wichtige Rohstoffe, Verpackungsmaterialien oder Frachtkapazitäten nicht ausreichend verfügbar sind“, prognostiziert Bernoth.

Das Jahr 2021 entwickelte sich nach Schätzungen des BDSI allerdings weitgehend stabil: Die Produktion der in Deutschland hergestellten Süßwaren und Knabberartikel stieg demnach leicht auf 3,9 Millionen Tonnen (+1,3 %). Wertmäßig entwickelte sich die Produktion mit rund 13,1 Milliarden Euro ebenfalls positiv (+2,2 %).

Das für die deutsche Süßwarenindustrie so wichtige Exportgeschäft konnte sich im Jahresverlauf 2021 trotz Corona oder den Folgen des Brexits erholen. Insgesamt wurden schätzungsweise 2,3 Millionen Tonnen Süßwaren und Knabberartikel exportiert, ein Zuwach von plus 3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Exportumsatz stieg im Jahr 2021 um plus 4,2 Prozent auf rund 8,9 Milliarden Euro und erreicht damit das Niveau von 2019. Im Jahr 2020 hatte die deutsche Süßwarenindustrie aufgrund der Corona-Pandemie Rückgänge von 3,3 Prozent im Exportgeschäft verzeichnet.

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