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Tessiner Innovationstage: Der Wandel beginnt in den Köpfen

Strahlende Sonne, traumhafter Ausblick und ein kompaktes Vortragsprogramm voller Denkanstöße, Inspiration und Erkenntnisse – das waren die Säulen der 21. Tessiner Innovationstage von Bernd Nordmeyer.

Das Who-is-Who der Süßwarenbranche traf sich bei den Tessiner Innovationstagen in Ascona.
Das Who-is-Who der Süßwarenbranche traf sich bei den Tessiner Innovationstagen in Ascona. Bild: Jürgen Schwitzkowski

Strahlende Sonne, traumhafter Ausblick und ein kompaktes Vortragsprogramm voller Denkanstöße, Inspiration und Erkenntnisse – das waren die Säulen der 21. Tessiner Innovationstage, organisiert von Bernd Nordmeyer. Nach der coronabedingten Verschiebung der letztjährigen Veranstaltung in den Herbst, nutzten gut 30 Vertreter der Süßwarenindustrie die wieder zum gewohnten  Frühjahrstermin stattfindende Plattform zum intensiven Netzwerken und Horizonterweitern. Für Letzteres sorgten zahlreiche hochkarätige Referenten, darunter E-Commerce-Experte Dr. Matthias Schu, Motivations-Coach Sabine Asgodom, Packaging-Profi Thomas Reiner oder Food-Trend-Spezialistin Hanni Rützler.

Besonders im Fokus standen zudem Themen wie Marke und modernes Marketing. Axel Dammler machte in seinem Vortrag „No Brand – Jugend ohne Marken?“ deutlich, dass Marken vor allem Abkürzungen für das Gehirn sind, die dem Kunden die Einkaufsentscheidung erleichtern, in ihren Biografien jedoch Sollbruchstellen aufweisen, etwa den Schuleintritt oder die Pubertät. Wie man Marken heute zum Erfolg führen kann, zeigte zudem Frank Rehme (denkubator). „Wir haben Kunden, die eigentlich nichts mehr brauchen. Das heißt, ich muss einen Wunsch-Impuls wecken“, so sein Fazit. Auch müsse man endlich aufhören, Produkte wie im 20. Jhdt. zu verkaufen. „Ich kann nur jedem empfehlen, mal auf die Nürnberger Spielwarenmesse zu gehen. Dort sind schon heute gut 30 Prozent der Spiele  voll vernetzt. Die Kids, die das spielen, sind die Kunden von morgen. Darauf muss man sich vorbereiten“, so sein Appell.

Einen Blick in die Köpfe und das Verhalten der Shopper lieferte zudem Florian Klaus von K&A Brand Research. Er kritisierte vor allem die meist zu egozentrische Eigenwahrnehmung von Marken. Die Leute hätten einfach nicht die Zeit und intellektuellen Ressourcen, um sich den ganzen Tag mit Kaufentscheidungen zu beschäftigen, so seine Einschätzung. Man bewege sich in einer Welt der „Zu-Vielfalt“. Sein Tipp: simple, klare Botschaften vermitteln und Produkte am Autopiloten der Kunden ausrichten. Das heißt gesellschaftliche Strömungen erkennen und diese convenient bedienen.

Der Termin für die nächsten Tessiner Innovationstage steht im Übrigen bereits fest. Das Who-is-Who der Süßwarenbranche trifft sich vom 22. bis 25.4.2023 erneut in Ascona.

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