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Tönnies nimmt Arbeit in neuer Schinkenzerlegung auf

Der Fleischkonzern Tönnies hat Anfang dieser Woche eine coronakonform komplett umgebaute Zerlegelinie für Schinken in Betrieb genommen. Dadurch könnten bis zu 40.000 Schweine in der Woche zusätzlich verarbeitet werden.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Unternehmen

Der Rheda-Wiedenbrücker Schlacht- und Zerlegebetrieb Tönnies hat am Montag nach eigenen Angaben eine coronakonform komplett umgebaute Zerlegelinie für Schinken in Betrieb genommen. Dafür hätten die Behörden am Freitag die mündliche Genehmigung erteilt. Mit rund 200 Mitarbeitern in diesem Bereich könne der Konzern wieder die Schlacht- und Zerlegekapazitäten wie vor der Stilllegung des Betriebs im Juni erreichen. Dadurch könnten in der Unternehmensgruppe bis zu 40.000 Schweine in der Woche zusätzlich verarbeitet werden.

„Wir sind froh, dass wir nun endlich die Arbeit in der umgebauten Schinkenzerlegung aufnehmen dürfen“, sagt Tönnies-Geschäftsführer Dr. André Vielstädte. „Damit können wir kurzfristig einen wesentlichen Teil dazu beitragen, den dramatischen Schweinestau in Deutschland sukzessive abzubauen.“ Erstmals seit der Wiederaufnahme des Betriebs nach dem Corona-Stopp kann das Unternehmen damit wieder in voller Auslastung arbeiten.

Möglich macht das der enorme Aufwand, mit dem Tönnies innerhalb von nur rund sechs Wochen die ehemalige Rinderzerlegung umgebaut hat. Diese war vor Wochen bereits an einen Standort der Unternehmensgruppe verlagert worden. Mehr Abstände zwischen den einzelnen Arbeitsplätzen, Kunststoff-Trenner zwischen den Mitarbeitern sowie die Hochleistungs-HEPA-Filter, die die Luft kontinuierlich reinigen, sind nur einige von zahlreichen Schutzmaßnahmen, die dort umgesetzt wurden. „Bislang lag unsere Auslastung bei rund 70 Prozent. Jetzt können wir mit der zusätzlichen Produktionsfläche den Landwirten mehr Schweine abnehmen und die Erzeuger entlasten“, sagt Vielstädte. „Der Druck in den Ställen der Bauern ist groß, daher sind wir froh die Schweine jetzt verarbeiten zu können.“

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