Während der nationale Biermarkt bis November 2022 um 3,2 Prozent zulegte, erreichte die Brauerei C. & A. Veltins im abgelaufenen Geschäftsjahr nach eigenen Angaben einen Ausstoßzuwachs von 8,4 Prozent auf 3,36 Millionen Hektoliter (hl). „In jeder Krise liegt eine Chance – wir haben sie mit dem besten Mengenzugewinn in der Brauereigeschichte genutzt“, sagte Generalbevollmächtigter Michael Huber. Zwar seien die Beschaffungskosten zwischenzeitlich enorm gestiegen, doch auf der Marktseite erwies sich die Verbrauchernachfrage als ausgesprochen robust, sodass der Umsatz um 15,7 Prozent auf 419 Millionen Euro zulegen konnte.
„Die Menschen hatten wieder richtig Lust auf Bier. Dementsprechend ist das Fassbiergeschäft zum Sommer vollends angesprungen und bewegt sich nur noch 18 Prozent unter Vor-Pandemieniveau“, bilanzierte Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb. „Zum Schwarzsehen gibt es für ein wirtschaftlich stabiles Unternehmen trotz Marktrisiken keinen Grund“, so Michael Huber: „Als Mittelständler wissen wir, dass in schwierigen Zeiten kein Lamentieren, sondern neue Ideen und kräftiges Zupacken helfen!“ Mit einem in der Brauwirtschaft ungewöhnlich hohen Maß an personeller Kontinuität stehe das Traditionsunternehmen im Blick von Handel und Gastronomie wie ein Fels in der Brandung. Der Markenmix von Veltins sei passgenau und verbraucherattraktiv auf die größten Sortenbedürfnisse des Marktes zugeschnitten, heißt es.
Eine Million Hektoliter mehr seit Jahrtausendwende
Innerhalb der letzten drei Krisenjahre konnte Veltins den Angaben zufolge um 10 Prozent wachsen. Seit der Jahrtausendwende legte der Ausstoß damit um rund eine Million hl (+42 %) zu. „Unsere frühzeitige Strategieanpassung und die zielgerichtete Diversifizierung des Produktportfolios haben im Biermarkt feste Anker geworfen“, so Michael Huber. Damit ist es in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten gelungen, das Sortenspektrum entsprechend den Verbraucherwünschen zielgerichtet und kontinuierlich zu erweitern. Das sauerländische Traditionsunternehmen verfügt im Jahr vor dem 200-jährigen Jubiläum über alle marktrelevanten Produkte, die mit rund 80 Prozent den Sortenpräferenzen der Verbraucher entsprechen. Während im Handel das Flaschenbiergeschäft für alle Hersteller rückläufig ausfiel, konnte sich die Marke Veltins einen Ausstoß von 1,77 Millionen hl (+0,1%) erreichen. Die Dose wuchs angesichts wachsender Nachfrage um 7,4 Prozent. Mit den Veltins-Ergänzungssorten wurden weitere 115.800 hl erreicht. Während die Marke helles Pülleken um 25,5 Prozent auf 256.000 hl zulegen konnte, trug Grevensteiner 204.800 hl (-11,9%) zum Gesamtausstoß bei. Der Anteil von Veltins Fassbrause lag bei 83.800 hl (+15,3%).
Fassbiergeschäft wieder angerollt
Zufrieden ist das Unternehmen in der auslaufenden Pandemie mit dem Fassbiergeschäft. „Die Gastronomie ist zurück! Der gesellige Biergenuss besitzt unverändert Empfehlungscharakter und trägt damit im erheblichen Maß zur Wertschätzung einer Premium-Marke bei“, so Dr. Volker Kuhl. „Unser Bekenntnis zum Ausbau und zur Pflege der Gastronomie ist elementarer Bestandteil unserer Vertriebsphilosophie.“ Immerhin 14.100 verbundene Betriebe zählt die Traditionsmarke heute und gehört damit zu den großen Brauereipartnern der nationalen Gastronomie. Auch im Auslaufen der Pandemie gelang es, wichtige Impulse für das zwei Jahre daniederliegende Fassbiergeschäft zurückzuholen. Das Fassbiergeschäft wuchs demnach um 76,7 Prozent auf 443.800 hl.