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Veltins steigert Ausstoß um gut 10 Prozent

Die Privatbrauerei Veltins konnte ihren Ausstoß in den ersten sechs Monaten 2022 um rund 10 Prozent erhöhen. Aufgrund der unsicheren Gasversorgung sei eine Prognose für das zweite Halbjahr indes nicht möglich.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Brauerei C. & A. Veltins

Die Brauerei C. & A. Veltins konnte im ersten Halbjahr 2022 nach eigenen Angaben vom Rückenwind der auslaufenden Pandemie und einer stabilen Verbrauchernachfrage in Handel und Gastronomie profitieren und ein Ausstoßwachstum von 10,1 Prozent erzielen. „Die Lust auf Bier ist ungebrochen und wieder allerorts möglich – der Markt kehrt langsam zu gewohntem Verhalten zurück“, so der Veltins-Generalbevollmächtigte Michael Huber. Der Sauerländer Traditionsbrauer konnte in den ersten sechs Monaten mit einem Ausstoß von 1,71 Millionen Hektoliter (hl) damit doppelt so stark zulegen wie der Gesamtmarkt. „Ungeachtet des schwierigen Beschaffungsmarktes haben wir ein Allzeithoch erreicht. Noch nie wurde in der Brauereigeschichte innerhalb eines halben Jahres so viel Bier gebraut“, so Huber weiter. Die erfreuliche Verbrauchernachfrage nach dem etablierten Markenmix habe bereits im März und Mai dazu geführt, dass die Privatbrauerei die ausstoßstärksten Monate ihrer bald 200-jährigen Geschichte bilanzierte. Vor allem die Tatsache, dass zu keinem Zeitpunkt die Lust aufs Bier gemindert war, hält Veltins für ein positives Signal für eine solide Marktverankerung. So konnten die Marken Veltins und Pülleken im ersten Halbjahr sogar zweistellig wachsen.

Während der deutsche Biermarkt im ersten Halbjahr angesichts der schwungvollen Rückkehr des Fassbiergeschäftes rund 5 Prozent zulegen wird, bewegte sich die Brauerei C. & A. Veltins erneut über Marktniveau. Nach Veltins-Einschätzung wünschen sich die Verbraucher verlässliche, traditions-reiche Marken mit regionaler Ausstrahlung, die ihnen in unsicheren Zeiten qualitätsvollen Genuss und ein gutes Lebensgefühl vermitteln. So konnte die Marke Veltins um 12,7 Prozent auf 1,26 Millionen hl und das helle Pülleken um 24,9 Prozent auf 124.000 hl (Prognose 2022: 250.000 hl) zulegen, während die Marke Grevensteiner im wettbewerbsintensiven Spezialitätensegment um -15,2 Prozent einbüßte. Der Biermix V+ konnte um 3,3 Prozent, die alkoholfreie Fassbrause-Range um 5,6 Prozent wachsen. Angesichts des letztjährigen Lockdowns in der Gastronomie kehrte das Fassbiergeschäft mit schnellen Schritten zu gewohnter Stabilität zurück. „Wir haben nach den Marktverlusten der Pandemie mit 77 Prozent des Fassbiervolumens von 2019 eine straffe Aufholjagd hingelegt“, sagte Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb.

Für das zweite Halbjahr sei angesichts der unsicheren Gasversorgung keine konkrete Prognose möglich, schränkte Veltins-Generalbevollmächtigter Huber ein. Das Unternehmen habe allerdings weitreichende Vorsorge getroffen, dass man über längere Dauer eine Produktions- und Versorgungssicherheit gewährleisten könne. „Wir haben angesichts unsicherer Lieferketten die Bevorratung von Neuglas, Paletten, Etiketten und Leim vorangetrieben und dazu sogar noch Lagerflächen angemietet“, so Huber weiter. Dazu wurden Mittel von 30 Millionen Euro vorgezogen bereitgestellt. Um bei einer eingeschränkten Gasversorgung den Braubetrieb aufrechtzuerhalten, seien entsprechend der Empfehlung der Bundesnetzagentur vorsichtshalber Vorkehrungen getroffen worden, um innerhalb weniger Stunden im Kesselhaus von Gas- auf Heizölbefeuerung umzustellen, sodass im Sudhaus ohne Unterbrechung weitergebraut werden könne. Eigens dazu wurden entsprechende Tankkapazitäten aufgebaut.

Wie das Unternehmen weiter mitteilte, steht eine Preiserhöhung angesichts der wachsenden Verbrauchersensibilität in absehbarer Zeit nicht auf der Agenda. Die Investitionen laufen indes nach Plan, sodass die erste von zwei neuen Abfüllanlagen noch im Sommer ans Netz geht. Bis zum Jubiläumsjahr 2024 wird Veltins für rund 100 Millionen Euro ein neues Abfüllzentrum für Flaschenbier fertiggestellt haben. Die Gesamtinvestitionen werden sich dann auf 420 Millionen Euro belaufen.

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