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Völlig neue Perspektiven

Viele unserer Store-Checks beginnen in der Obst- und Gemüseabteilung. Edeka-Kaufmann Dieter Hieber führt uns in seinem neuesten Markt als Erstes in die Sozialräume und auf die Toiletten. Zu Recht.

Von Klaus Mehler

Hieber's Frische-Center sind seit Jahrzehnten ein beliebter Anlaufpunkt - nicht nur für Kunden und Industrievertreter, sondern auch für Journalisten, Kaufleute und Vertriebsstrategen aller Handelsorganisationen. Edeka-Kaufmann Jörg Hieber ist nämlich für seine ungewöhnliche Art, Kundennähe auf der Fläche zu zelebrieren, bekannt. Neun Frische-Center und zwei Lädele hat er so erfolgreich rund um Lörrach etabliert.
Sein Sohn Dieter lebt diesen Unternehmergeist im neuesten, dem zwölften Standort der Kaufmannsfamilie, auf seine Weise. Und setzt damit Maßstäbe. „Die Sozial-und Umkleideräume müssen Sie sich unbedingt anschauen", hat er uns schon im Vorfeld des Store-Checks ans Herz gelegt.

Station I: Die Sozial- und Umkleideräume der Mitarbeiter
Dort zelebriert Hieber seine Wertschätzung für das Team auf der Fläche. Der Sozialraum ist wirklich vorzeigbar: hell und großzügig gestaltet - mit Couch, Einbauküche und kleinen Wohlfühl-Details. Sozialraum ist hierfür eigentlich der falsche Begriff. Es ist vielmehr ein Rückzugsort, in dem sich sogar Kunden wohlfühlen würden. Dann die Umkleideräume: Sie haben es in sich - liebevoll eingerichtet, mit Kronleuchter und Spiegel für die Mitarbeiterinnen (siehe Foto). Bei den Männern sieht die Umkleide etwas sportlicher aus. Dieter Hieber hat sich scheinbar bei deren
Gestaltung an den Umkleideräumen einiger Fußball-Bundesligisten orientiert.

Station II: Die Toiletten für Mitarbeiter und Kunden
Nächste Station: die Toiletten für die Mitarbeiter und für die Kunden. Sie sind nicht nur sauber. Sie sind auch von ihrer Gestaltung her sehenswert - und vergleichbar mit denen stylisch-moderner Restaurants. Toiletten sind schließlich auch ein Teil des Marktambientes und hinterlassen bei Mitarbeitern und Kunden einen bleibenden Eindruck, so Hieber. Auch solche Eindrücke wirken sich förderlich auf das Verkaufs- und Einkaufsverhalten aus.

Station III: Die Frischeabteilungen und die Verkaufsideen
Dann die Verkaufsfläche: Hieber-typisch ein architektonisches Erlebnis mit vielen verkaufsfördernden Details. Dabei spielt Dieter Hieber mit Licht und den Wänden - und schafft damit in sich geschlossene Warenwelten. Saisonfrischekalender an der Wand der Obst- und Gemüseabteilung die Convenience-Blöcke innerhalb der Frischesegmente, die Platzierung von Fischfeinkost und Tiefkühlfisch gegenüber der Frischfischtheke, die Zusammenführung von SB-Käse und Käsebedientheke in einer Themenwelt, die Steakkulturtheke und die Kassenzone - all das ist Marke Hieber. Die Vorgabe für 2012 ist es auch: 15 Millionen Euro auf 2300 Quadratmetern.

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