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Vorsichtige Schritte

Tegut in einem völlig neuen Look hat Thomas Gutberlet noch für dieses Jahr versprochen. Der neue Markt bei Frankfurt sollte bereits Ansätze des Zukunftskonzeptes zeigen. Fazit: Es gibt noch zu tun.

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Von Franziska Zieglmayer

Hier hat es sich Tegut wahrlich nicht leicht gemacht. Ursprünglich ein Rewe-Markt, hat Tegut die Fläche im vergangenen Jahr übernommen, saniert und im Oktober neu eröffnet. Größtes Problem: fehlende Parkplätze. Zudem ist die Fläche umzingelt von Discountern – mit ausreichend Parkmöglichkeiten. Schwierige Vorraussetzungen für den 600-Quadratmeter-Markt. Mitten in einem Wohngebiet im östlichsten Stadtteil Frankfurts ist die Fläche als klassischer Nahversorger konzipiert – große Wocheneinkäufer gehören nicht zur Zielgruppe. Im Markt selbst dominieren Tegut- und Migros-Eigenmarken. Laut Tegut-Chef Thomas Gutberlet liegt der Eigenmarkenanteil derzeit im Schnitt bei etwa zehn Prozent, die „gefühlte“ Anzahl im Markt selbst liegt deutlich höher – nicht die besten Aussichten für Markenartikler.

Mangelnde Orientierung

Das im RUNDSCHAU-Interview thematisierte Problem der fehlenden Kundenorientierung ist auch hier deutlich erkennbar: Dem Warenaufbau fehlt es sichtlich an Stringenz. Der Größe der Fläche geschuldet setzt Tegut am Standort auf hohe Regale, was einige ältere Kunden monieren. Auch die nur teilweise vorhandene Beschilderung der verschiedenen Warengruppen trägt wenig zur Orientierung bei. Eine der Ausnahmen: das Hinweisschild „Wir setzen Zeichen“ (Foto r.). Die darauf abgebildeten Symbole verweisen auf entsprechende Produkte im Regal. Bio-Ware oder Eigenmarken werden so hervorgehoben. Ansprechend ist auch die neue Backstation (r.). Auf Frischetheken hingegen verzichtet Tegut zugunsten von SB-Ware komplett. Rund 16 Meter Kühlmöbel beherbergen neben Molkereiprodukten auch SB-Fleisch, -Wurst und -Käse.
Nach Ostern soll der erste Zukunfts-Markt von Tegut eröffnen. Dann will die neue Mannschaft einen neuen Look präsentieren, bei dem dann alles stimmen soll. Noch einiges zu tun, um einen „logischeren Gesamtauftritt“ zu verwirklichen. Den fordert die Migros Zürich.

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