Um künftig schneller und flexibler auf die veränderten Anforderungen der Kunden und Konsumenten reagieren zu können, startet die Warsteiner Gruppe ihr seit Oktober vorbereitetes Zukunftsprogramm mit zahlreichen Marketing- und Vertriebsmaßnahmen.
Mit dem Zukunftsprogramm soll vor allem das Kerngeschäft gestärkt werden. Der unternehmerische Fokus liegt künftig auf der Marke Warsteiner, deren Stellung am Markt durch zahlreiche Vertriebs- und Marketingmaßnahmen sowie hohe Investitionen ausgebaut werden soll. Weitere Eckpunkte sind die Erschließung neuer Wachstumsfelder, der Aufbau einer flexiblen Unternehmensorganisation sowie die Optimierung der Kosten. Im Zuge des damit verbundenen Verschlankungsprozesses ist in der Gruppe ein Abbau von bis zu 240 Stellen geplant. Für die Brauerei in Herford wird ein Kooperationspartner gesucht. Als weitere mögliche Option, die wirtschaftliche Zukunft des Standorts in Herford zu sichern, gilt ein Verkauf. Für die Warsteiner Distribution mit vier Getränke-Fachgroßhändlern und zehn Getränkemärkten soll ein strategischer Partner gesucht werden, der mit hoher logistischer Kompetenz und Servicequalität auch in Zukunft sämtliche Produkte der Warsteiner Gruppe im Portfolio führt. Erste Gespräche mit Interessenten verlaufen nach Angaben des Brauereikonzerns vielversprechend. Im Ausland wird die Gruppe ihre Produkte künftig in über 50 Ländern aktiv vermarkten und sich dabei auf Kernmärkte wie Italien, die Niederlande und die USA sowie auf Zukunftsmärkte wie Großbritannien und Spanien fokussieren.
Umfangreiche Investitionen und saisonales Neuprodukt
In den nächsten fünf Jahren plant die Gruppe Investitionen in Höhe von rund 250 Millionen Euro, unter anderem zur Erhaltung des höchsten technischen und technologischen Standards der Produktionsanlagen sowie für Produkt- und Gebindeinnovationen. So wird das Unternehmen noch in diesem Jahr die Sonderedition „Moscow Mule“ passend zur Fußballweltmeisterschaft auf den Markt bringen. Gleichzeitig wird der neue Warsteiner Mehrwegkasten bundesweit eingeführt. Zudem soll der Vertrieb der Biermarke König Ludwig national ausgeweitet werden. Weitere Investitionen sind für den Ausbau der Brauakademie vorgesehen, die innerhalb des Unternehmens eine Rolle als Innovation-Lab einnimmt.
Rückläufiger Absatz
Die Warsteiner Brauerei hat das Geschäftsjahr 2017 mit einer uneinheitlichen Geschäftsentwicklung abgeschlossen. Insgesamt blieb der Absatz (In- und Ausland) um 4,7 Prozent unter dem des Vorjahres und damit unter den Erwartungen. Das alkoholfreie Segment verzeichnete dagegen ein Plus von 12,5 Prozent. Regionalmarken wie Paderborner Gold, Isenbeck und Weissenburg hätten sich positiv entwickelt, hieß es weiter.
Veränderte Geschäftsführung ab April
Im Zuge einer Neuaufstellung von Geschäftsführung und Beirat hat die Warsteiner Gruppe Christian Gieselmann (46) mit Wirkung zum 1. April 2018 zum kaufmännischen Geschäftsführer bestellt. Dr. Carsten Rockholtz wird seine Funktion aus privaten Gründen nicht fortführen und wechselt in den Beirat der Gruppe. In seiner neuen Funktion wird Rockholtz weiterhin beratend tätig sein und die Umsetzung des Zukunftsprogramms begleiten. In den kommenden zwei Monaten wird er das operative Geschäft an Gieselmann übergeben. Gieselmann, der über eine 20-jährige Erfahrung in der Konsumgüterbranche verfügt und als Partner bei Roland Berger fungierte, begleitete für Warsteiner das Zukunftsprogramm von Beginn an und führte das externe Beraterteam.
Die Geschäftsführung der Gruppe wird sich damit ab April aus Catharina Cramer (geschäftsführende Gesellschafterin), Alessandra Cama (Strategie, Marketing & Vertrieb), Christian Gieselmann (Finanzen) und Peter Himmelsbach (Technik) zusammensetzen.