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Wieder Weihnachtsgeschäft im Corona-Modus

Wie sind die Erwartungen des LEH angesichts der angespannten Coronalage? Die RUNDSCHAU sprach mit BVLH-Hauptgeschäftsführer Franz-Martin Rausch, der die aktuellen 2G- und 2GPlus-Regeln nicht versteht.

The same procedure as last yearr? Auch das Weihnachtsgeschäft 2021 wird wieder durch Corona geprägt.
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Von Martina Kausch | Fotos: RUNDSCHAU/ Kausch, Andre Wagenzik/BVLH (Rausch)

Immer neue Höchststände bei den Coronafällen, neue 2G- oder 2GPlus-Regeln - der LEH muss auch in den Adventswochen 2021 wieder Kundenzahlen beschränken und Kundenströme kanalisieren. Drei Fragen an Franz-Martin Rausch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels e.V. (BVLH).

Welche Erwartungen zum Weihnachtsgeschäft hat der BVLH auch angesichts der aktuellen Pandemiesituation?

Prognosen sind angesichts des aktuell sehr dynamischen Infektionsgeschehens schwierig. Der Einzelhandel ist kein Treiber des Infektionsgeschehens. Die Hygienekonzepte funktionieren. Dennoch wird die Branche wider besseres Wissen mit der 2G-Regel belegt. Der LEH ist wegen seiner Grundversorgerfunktion zwar davon ausgenommen, die mit den politisch ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen verbundene Beschränkung der Kundenzahl hat aber auch Auswirkungen auf die Bewegungsfreiheit in den Lebensmittelgeschäften.

Die Adventswochen sind auch im LEH die umsatzstärksten des gesamten Jahres. Es werden vor allem qualitativ hochwertige Produkte gekauft, weil die Kunden sich etwas gönnen wollen. Je nachdem, wie lange die Eindämmungsmaßnahmen mit Lockdowns sowie Zugangs- und Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte andauern, könnte sich das auch auf das Einkaufs- und Konsumverhalten bei Lebensmitteln auswirken. Wenn Weihnachtsfeiern im Bekannten- und Kollegenkreis oder das gemeinsame Essengehen mit der Familie zu den Festtagen im Restaurant ausfallen und stattdessen wieder mehr im privaten Kreis gefeiert, gegessen und gekocht wird, kaufen die Verbraucher auch wieder mehr Lebensmittel im LEH ein.           

Wie werden sich die Probleme mit der internationalen Logistik auf die Versorgungssituation auswirken, bei welchen Warengruppen ist mit Engpässen zu rechnen?

Dem BVLH liegen keine Erkenntnisse darüber vor, dass es bei Lebensmitteln oder Gütern des täglichen Bedarfs zu großen Lieferengpässen kommen könnte. Versorgungsprobleme sehen wir bei diesen Warengruppen momentan nicht. Das liegt auch daran, dass die Mehrheit der im Lebensmittelhandel verkauften Produkte aus Deutschland bzw. aus der Europäischen Union stammen. Das schützt unsere Nahrungsmittelversorgung bis zu einem gewissen Grad auch vor möglichen Problemen, die in den weltweiten Lieferketten auftreten könnten.

3. Wie steuert der LEH in Deutschland dagegen?

Sollte es bei einzelnen Lebensmittelherstellern und Lebensmittelprodukten zu Lieferschwierigkeiten kommen, können Kunden innerhalb der Warengruppe zu anderen Marken greifen.   

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