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Abstand halten: Smarte Zutrittskontrollen im LEH

Der Lebensmittelhandel setzt zunehmend auf technische Einlasssysteme, damit Shopper während ihres Einkaufs auf Abstand bleiben können. Lidl testet ein Ampelverfahren, bei Feneberg in Ulm wird der Personenzutritt über ein Funksystem gesteuert.

Abstand im LEH
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Von Sibylle Menzel | Fotos: Pixabay, Lidl

In seiner Filiale im saarländischen Bexbach testet Lidl aktuell eine technische Zutrittskontrolle, um die Anzahl der Kunden zu regulieren. Das System basiert auf den gelernten Ampelfarben Grün und Rot: Am Eingang wird über eine Stele angezeigt, ob der Zutritt in die Filiale für eine vorab definierte Kundenzahl möglich ist.

Gesteuert wird die Ampel durch eine 3D-Stereokamera, die ein anonymisiertes Bild von sich bewegenden Objekten am Ein- und Ausgang erzeugt. Die individuelle Zutrittssteuerung ermöglicht es, die Kundenanzahl personenunabhängig, genau, in Echtzeit und datenschutzkonform zu erfassen.

Im Feneberg-Supermarkt in Ulm kommt eine Personenzählanlage zum Einsatz, bei der die Daten über die Smart-City-Plattform der Stadt Ulm verarbeitet werden. Die Ergebnisse kommen nahezu in Echtzeit auf den Bildschirm des Marktleiters – eine manuelle Zählung entfällt.

Wie bei Feneberg können bei diesem Zählsystem LoRa-Sensoren zum Einsatz kommen – also eine Funktechnik, die stromsparend und weitreichend Daten überträgt – aber auch optische oder laserbasierte Systeme. Damit funktioniert das Verfahren beispielsweise auch auf einem Wochenmarkt zur Erfassung der Personenzahl.

Aldi Süd hat bereits die Hälfte seiner 1930 Filialen mit einem digitalen System zur Zutrittskontrolle ausgestattet. Über Sensoren an den Ein- und Ausgängen wird die Auslastung der Filiale gemessen. Die Filialmitarbeiter werden automatisiert über eine App, per SMS oder Anrufe über die Auslastung informiert.

Immer mehr Hersteller treten mit digitalen Lösungen zur Zutrittsbeschränkung auf den Markt. Das Gelsenkirchener Unternehmen Apostor hat beispielsweise mit dem "Digital Butler" ein Multisystem entwickelt: Es basiert ebenfalls auf einem Ampelsystem, zwischen den Signalen können gezielt Zusatzinhalte wie Informationen zu Serviceleistungen und Aktionen abgespielt werden. Bei Bedarf lässt sich das System auch auch zur Kunden-Selbstinformation umfunktionieren werden. Da er über einen eigenen LTE-Router verfügt, ist das auch außerhalb von WLAN-Netzen möglich.

Die Richnerstutz AG aus der Schweiz bietet mit "CountMe" ebenfalls ein Sensoren-Ampelverfahren an. Die Installation und Einrichtung erfolgt in wenigen Minuten über eine App. Das System ist für den Einsatz im Handel, in Restaurants und Museen, Bahnhöfen, Flughäfen und auch Virus-Testcentern geplant.

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Lidl-Manager Wilfried Simon und Anke Rehlinger, Wirtschaftsministerin im Saarland, beim Besuch der Filiale in Bexbach.

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