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Zur Mühlen übernimmt insolventen Wursthersteller Schwarz Cranz

Die Tönnies-Tochter Zur Mühlen erwirbt den insolventen Wurstproduzenten Schwarz Cranz samt aller rund 550 Mitarbeiter. Das Unternehmen war zuletzt durch deutliche Kostensteigerungen und die Corona-Pandemie in Bedrängnis geraten.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Unternehmen

Die Zur Mühlen Gruppe übernimmt den angeschlagenen Wurstproduzenten Schwarz Cranz mit Sitz in Neu Wulmstorf bei Hamburg einschließlich sämtlicher Mitarbeiter. Wie die Tönnies-Tochter mitteilte, wurde der entsprechende Vertrag mit Insolvenzverwalter Friedrich von Kaltenborn-Stachau von der Hamburger Kanzlei BRL Boege Rohde Luebbehuesen am gestrigen Donnerstag geschlossen. Die Übernahme steht unter Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörde.

„Das Unternehmen ist aufgrund des schwierigen Marktumfeldes und dem stetig gestiegenen Kostendruck in eine wirtschaftliche Schieflage geraten“, sagt Maximilian Tönnies, Geschäftsführer der Zur Mühlen Gruppe. „Es ist eine Herkulesaufgabe das Unternehmen zukunftssicher zu machen, doch aufgrund der Traditionsmarke Schwarz Cranz und ihren Qualitätsprodukten gehen wir diese Aufgabe optimistisch an.“

Zur Mühlen Geschäftsführer Axel Knau betont vor allem die Spezialisierung auf das Produkt Bacon, das für das Zur Mühlen Portfolio – neben den klassischen Produkten wie Salami und Lachsschinken – von besonderer Bedeutung ist. „Schwarz Cranz bringt beispielsweise viel Bacon Know-How in die zur Mühlen Gruppe ein. Das ist eine sehr gute Erweiterung unseres Sortiments“, so Knau.

Schwarz Cranz hatte zuletzt mit deutlichen Kostensteigerungen zu kämpfen, die nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten. Hinzu kam die Corona-Pandemie, die zu finanziellen Mehraufwand durch höhere Sicherheits- und Kontrollmaßnahmen führte. Vor diesem Hintergrund hatte das Unternehmen zunächst eine Sanierung in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Torstedt erwirkt. Am 19. Oktober konnte im Zuge eines Verfahrenswechsels das Insolvenzverfahren bereits eröffnet werden. Schon nach weniger als drei Wochen einigten sich nun die Zur Mühlen Gruppe und der Insolvenzverwalter auf eine Übernahme der Gesellschaft mit ihren rund 550 Mitarbeitern.

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