Das ganze Gebiet hier war ein alter Güterbahnhof und da waren lauter uralte Hallen mit Graffiti. Ein brachliegendes Gelände über Jahrzehnte mit einem alten Güterbahnhof. Das haben wir versucht, hier wieder aufzunehmen. Diese Steinoptik, viel Metall“, so Michael Rees über seinen kürzlich eröffneten Edeka Markt inklusive hauseigener Bäckerei in Freiburg-Brühl.
Er befindet sich im Erdgeschoss der sogenannten Quadriga, einem Gebäudekomplex mit vier Wohntürmen. Umgeben ist diese von zahlreichen neu gebauten Wohnhäusern und Büros. Auch Kindergärten sind vorhanden. Das ganze Gebiet ist quasi aus dem Nichts entstanden, hat keine Vorgeschichte, keine gewachsenen Strukturen.
Hauptsächlich wohnen dort junge Leute, junge Pärchen. Und diese jungen Menschen gehen anders einkaufen. Denn wenn der Kaufmann nach Eröffnung seines neunten Marktes mit einer Fläche von knapp 1.112 Quadratmetern etwas gelernt hat, dann: „Dass alles ganz anders ist als das, was wir bisher kennengelernt haben. Die ganzen Abläufe sind anders, die ganze Haupteinkaufszeit. Sortimentstechnisch haben wir hier Dinge wie die Salatbar, die müssen wir mittags zwei Mal komplett füllen. Das haben wir sonst nirgends. Wir machen unseren Job ja auch nicht erst seit gestern.“
"Sortimente wie die Salatbar, die müssen wir mittags zwei Mal komplett füllen. Das haben wir sonst nirgends.“
Michael Rees, Edeka Kaufmann
Ungeahnte Erkenntnisse
Geöffnet hat der Markt in Freiburg-Brühl Montag bis Samstag von 8 bis 21 Uhr, der Backshop von 7 bis 19.30 Uhr. Allerdings: „Vor elf Uhr müssten Sie normalerweise gar nicht aufmachen. Sie brauchen hier in der Frühschicht fast keine Leute. Sonst ist es ja andersrum, da haben Sie in der Frühschicht zwei Drittel. Hier müssen Sie es gerade umkehren. Um elf geht so ein bisschen, da kommen viele, die hier drumherum arbeiten, in Kliniken etc. Über den Mittag ist richtig viel los. Zwischen 14 Uhr bis 16 Uhr haben wir wieder ein Loch. Und abends ist wieder viel los, da laufen drei Kassen.“
Wenn jemand jedoch vor acht Uhr schon etwas braucht, hat Michael Rees nichts dagegen. Schließlich sind seine Mitarbeiter bereits ab sieben Uhr am Morgen damit beschäftigt, Obst einzuräumen: „Wenn dann schnell jemand eine Zeitung möchte, dann kann er sie auch haben, kein Problem.“