Für Ladenbauer ist es eine gelungene Vorlage: In einem Stadtviertel, in dem viele Straßen nach Grimms Märchenfiguren benannt sind, fällt die Ausstattung auch eines Lebensmittelsupermarkts leicht – wenn man auf lokales Flair setzt.
Doch der Konsum Leipzig hat sich in der Filiale An der Märchenwiese nicht nur Froschkönig und Rübezahl auf die Wände malen lassen. Das Gebäude steht für eine Neuausrichtung der Geschäftsstrategie, außerdem machen sowohl Sortiment als auch Präsentation den Standort zu einem Flaggschiff der Genossenschaft.
Vermietung neuer Geschäftsbereich
Der Standort Märchenwiese im Leipziger Stadtteil Marienbrunn ist einer der ältesten in der sächsischen Kulturstadt und im Viertel stark verwurzelt. Seit 50 Jahren kann man hier Lebensmittel kaufen, zu DDR-Zeiten in einer Kaufhalle. „Es war selbstverständlich, dass wir bei einem neuen Immobilienprojekt sofort an die Märchenwiese gedacht haben“, kommentiert Konsum-Leipzig-Vorstand Michael Faupel das Projekt.
Also wurde der alte Flachbau abgerissen und ein viergeschossiges Mischnutzungsgebäude erstellt – mit Markt im Erdgeschoss, Parkplatz sowie Obergeschossen zum Vermieten für seniorengerechtes Wohnen. Konsum Leipzig will sich durch die Vermietung einen neuen Geschäftsbereich erschließen. „Die Eröffnung dieser Filiale ist für uns etwas Besonderes“, erklärt deswegen Konsum-Vorstand Dirk Thärichen.
Für dieses erste Bauprojekt, das Wohnen und Handel vereint, investierte die Genossenschaft rund zehn Millionen Euro. Dieser Weg soll fortgeführt werden, weitere Standorte mit gleichem Konzept sind in der Planungsphase. 2021 hatte Konsum Leipzig einen Umsatz-
rekord von 170,5 Millionen Euro eingefahren (macht ein Plus von 7,6 % gegenüber 2020).