95 Jahre RUNDSCHAU: Develey – Freude am Genuss
1845 gelingt Johann Conrad Develey in seiner Senfmanufaktur eine Sensation: Er kreiert den süßen Senf. Heute hat das Unternehmen für jeden Anlass und Geschmack die passende Sauce parat.
Interview mit Kristina Honrath, Marketingleiterin Retail Deutschland, anlässlich der Jubiläumsausgabe "POWER BRANDS" zum 95-jährigen Bestehen der RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel.
Was ist das Hauptversprechen Ihrer Marke?
Die Marke Develey steht für Freude am Genuss! Für guten Geschmack und gute Laune, fröhliches Beisammensein mit Familie und Freunden, für farbenfrohe Vielfalt, Offenheit, Humor und Lockerheit. Wir sind offen für Neues und gehen mit der Zeit. Diese Eigenschaften haben wir mit unserem Marken-Relaunch im Sommer noch deutlicher unterstrichen: Die kräftigen bunten Farben und der spielerische, neuartige Umgang mit den Food-Abbildungen möchten genau diese Freude spürbar machen. Und das lachende, zwinkernde „e“ hat zudem etwas Verschmitztes.

Welche Zielgruppen stehen bei Ihnen besonders im Fokus?
Unsere Marke ist für alle da. In unseren Augen kennt Genuss keine Grenzen. Wir bedienen eine sehr breite Zielgruppe – von jung bis alt und für alle Facetten. Develey hat für jeden Anlass und jeden Geschmack die passende Sauce parat – klassisch oder vegan, süß, scharf, mittel oder mild. Das bringt die bunte Farbpalette der Marke wunderbar zum Ausdruck.
Welche Grundpfeiler werden/sollen sich im Verständnis Ihrer Marke niemals verändern?
Genuss ist zeitlos. Ein ausgeprägtes Bewusstsein dafür, gepaart mit Offenheit und Neugier, hat übrigens schon unser Gründungsvater Johann Conrad Develey bewiesen, als er 1854 in seiner Manufaktur in der Kaufingerstraße in München den süßen Senf erfunden hat. Schon er war von der Begeisterung für das Ausprobieren angetrieben und zeigte Sinn für kulinarischen Finessen.
Der süße Senf ist heute weit mehr als eine Zutat zu Weißwurst und Leberkäse, als Würze aus der feinen Küche ist er nicht mehr wegzudenken. Und wie damals verbindet das gesellige Beieinander am Tisch die Menschen und bildet ein Highlight des Tages. Auch rund 180 Jahre später – ein Jubiläum, das bei uns 2025 ins Haus steht – hat sich daran nichts geändert. Eine gemeinsame Brotzeit oder Snack, die Mittagspause im Kollegenkreis oder das familiäre Miteinander am Abendbrottisch zählen zu den schönsten Momenten des Tages. Develey möchte diese Momente noch unkomplizierter und genussvoller machen. Mit Produkten, die eine einfache Zubereitung und ein richtiges „yummy“-Geschmackserlebnis möglich machen.
Wie bewerten Sie die zunehmende Bedeutung der Handelsmarken und welche Chancen könnten sich daraus ergeben?
In der Warengruppe Feinkost haben Marken einen sehr hohen und auch stabilen Anteil. Dieser liegt mit 74 Prozent deutlich höher als im Gesamtmarkt FMCG – dort liegt der Markenanteil bei 55 Prozent. Das zeigt, dass die Konsumenten, wenn es um Feinkost geht, auf Qualität Wert legen und den Mehrwert schätzen, den etablierte Marken bieten. In Zukunft wird es noch wichtiger werden, die Konsumenten auf der emotionalen Ebene anzusprechen, die positiven Momente und Erlebnisse zu betonen und über diese Brücke eine Verbindung zwischen Marke und Konsument herzustellen. Genauso also, wie wir es mit dem Relaunch unserer Marke in die Praxis umgesetzt haben. Wir möchten unseren Konsument*innen beim Genießen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Produktion? Was macht Ihre Marke besonders nachhaltig?
Als Marke eines familiengeführten Unternehmens denken wir in Generationen. Nachhaltigkeit ist daher eine besonders wichtige Leitlinie unseres Handelns und seit 2008 in allen Bereichen fest verankert. Beginnend bei den Produkten, wo wir mehr vegane Alternativen anbieten, bis hin zu den Verpackungen. Wir haben beispielsweise bei der Develey Saucenflasche dieses Jahr eine Verpackungsreduzierung umsetzen können, die bei den 250 ml-Gebinden 25 Prozent ausmacht. Damit wird nicht nur Material eingespart, das wirkt sich bis zur Logistik aus, da weniger Transportvolumen auch weniger CO2-Ausstoß bedeutet.
Das Beispiel zeigt gut, wie viele positive Aspekte oft durch einzelne Veränderungen entstehen. Unser übergreifendes Ziel sind klimaneutrale Standorte – in Deutschland bis 2033, international bis 2038. Das können wir nur in einer Gemeinschaftsleistung erreichen. Die guten Ideen kommen oft aus den Reihen der Mitarbeitenden und funktionieren dadurch umso besser. So bieten wir beim Personalverkauf keine Plastiktüten mehr an und haben bei Besprechungen auf Leitungswasser umgestellt. Ein besonderer Coup war die Idee, die Gurkensole, die bei der Herstellung unserer Scheibengurken entsteht, nicht ins Abwasser zu schütten, sondern für den Straßendienst im Winter aufzubereiten. Ein ausgefallenes Beispiel für Kreislaufwirtschaft.
Jetzt denken wir noch einmal größer und haben eine Grünstrom-Initiative gegründet. Hier managen wir unseren selbst produzierten Grünstrom, sodass wir ihn bestmöglich über alle Standorte verteilen können. Auch in diesem Fall gilt: Zusammen schaffen wir mehr. Daher laden wir andere ein, sich zu beteiligen. So vergrößern wir das verfügbare Grünstrom-Budget und verteilen es ganz nach Bedarf der Partner.
Welche Rolle die Regionalität ihrer Produkte?
Develey hat seinen Ursprung im Herzen von München und ist in der Region bis heute fest verwurzelt. Damit ist die Marke authentisch, konnte sich aber dennoch, oder gerade deswegen, zur national beliebten Marke entwickeln. Denn mit einem traditionsreichen Produkt verbinden sich auch Werte. Regionale Anlässe wie beispielsweise die Münchner Wiesn, sind heute wie vor hundert Jahren aktuell und unsere Produkte, angefangen beim Senf, sind diesen Weg mitgegangen. Beides gehört zusammen und Beides begeistert heute die ganze Welt. Auch das ist eine Form von Nachhaltigkeit.