95 Jahre RUNDSCHAU: Nissin – Asiatische Vielfalt
Nissin als Erfinder der Instantnudeln sorgt seit 1958 mit authentisch asiatischen Aromen für unkomplizierten und schnellen Genuss im Alltag – mittlerweile in 100 Ländern weltweit.
Interview mit Olaf Büttner, Executive Vice President der Nissin Foods GmbH, anlässlich der Jubiläumsausgabe POWER BRANDS zum 95-jährigen Bestehen der RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel.
Herr Büttner, was zeichnet die Marke Nissin aus?
Unser Gründer Momofuku Andō hat die Instantnudeln 1958 erfunden. Das Segment ist heute noch die Kernkompetenz des Unternehmens. Für Europa ist die japanische Herkunft ein großer Vorteil und wir stehen wie kein anderes Unternehmen für einen authentischen Geschmack Asiens. In Japan ist Nissin viel breiter aufgestellt, dort werden beispielsweise noch Tiefkühl- und Frischeprodukte, Getränke sowie Snacks angeboten. Außerhalb Japans liegt der Fokus hauptsächlich auf Instantnudeln.

Das Sortiment für Europa wird in Ungarn produziert. Was sind die Vorteile?
Seit 2004 produziert das Unternehmen in Kecskemét, Ungarn, und beliefert von dort aus den gesamten europäischen Markt. Diese Entscheidung bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich überzeugen. Ein wesentlicher Vorteil sind die kurzen Lieferwege. Im Vergleich zu Importprodukten aus Asien schneidet die Produktion in Europa in Sachen Ökobilanz deutlich besser ab und ermöglicht eine hohe Flexibilität sowie die Fähigkeit, schnell reagieren zu können. Unsere Kunden schätzen dies besonders. Dabei steht die Qualitätssicherung unserer Produkte im Mittelpunkt. Mit anerkannten Zertifizierungen erfüllen wir die geforderten Standards, was unseren Kunden wichtig ist.
Wie erklären Sie sich den Instantnudel-Hype?
Convenience spielt eine immer größere Rolle. Viele Menschen haben heute weniger Zeit oder Lust, täglich aufwendige Gerichte zuzubereiten, suchen aber nach schnellen und einfachen Lösungen. Gleichzeitig profitieren wir vom anhaltenden Asia-Trend. Trotz der Inflation bleibt unser Segment im Vergleich zu Tiefkühl- oder Frischeprodukten weiterhin preisgünstig. Seit der Corona-Pandemie verzeichnet diese Kategorie ein starkes Wachstum, das bis heute anhält. Besonders die Asia-Produkte sind dabei die treibende Kraft.
Welche Zielgruppen stehen im Fokus?
Die Zielgruppe unserer Produkte ist relativ jung, insbesondere bei den Cups. Bei den Bags, die mehr Spielraum für individuelle Zutaten bieten, liegt das Durchschnittsalter etwas höher – zwischen 20 und Anfang 40. Insgesamt erreichen wir damit eine vielfältige Gruppe von Konsumenten, die flexible und unkomplizierte Mahlzeiten schätzen. In den Sozialen Medien positionieren wir uns als junge Marke und sind auf Events in ganz Europa im Bereich Comics, Animes und Games präsent, um unsere Zielgruppe direkt zu erreichen. Die junge Zielgruppe ist sehr breit an Geschmacksrichtungen interessiert, daher bieten wir neben den klassischen Sorten wie Chicken und Beef auch vegetarische und vegane Produkte an.
Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit?
Dieses Jahr haben wir die Becher unserer Cup Noodles Ramen Marke umgestellt. Die neue Verpackung besteht aus vollständig trennbaren Einzelkomponenten: einem Aluminiumdeckel, einem unbedruckten Plastikbecher und einer Papierbanderole. Komplett plastikfrei bieten wir zurzeit nicht an, da unsere Cup Noodles mit heißem Wasser zubereitet werden und somit praktisch direkt aus dem Becher genossen werden können. Wir müssen auch berücksichtigen, welche Materialien in anderen Ländern am einfachsten recyclebar sind. Derzeit setzen wir auf Monomaterialien, was ebenfalls für unsere Bags gilt. Im Bereich der Zutaten prüfen wir kontinuierlich, wie wir unsere Produkte weiter verbessern können. In unserem neuen Werk haben wir Solarpanels auf den Dächern installiert, um unsere Energiebilanz zu optimieren. Auch im Bereich des Transports arbeiten wir stetig daran unsere Logistik im Sinne der Nachhaltigkeit zu optimieren.