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Brauerei Veltins mit Halbjahresergebnis zufrieden

Obwohl der Ausstoß leicht nachgab, konnte Brauerei Veltins an die Dynamik der letzten Jahre anknüpfen. Bei Biermix und Pülleken stehen die Zeichen weiter auf Wachstumskurs. Die Erwartungen für das zweite Halbjahr sind allerdings gedämpft.

Von Sibylle Menzel | Fotos: Brauerei C. & A. Veltins GmbH & Co. KG/Bernd Thissen

Nach konsumschwachen Monaten hat die Brauerei C. & A. Veltins leicht an Menge eingebüßt, der Ausstoß von 1,67 Millionen hl gab um 1,8 Prozent nach, gibt das Unternehmen bekannt. "Der leichte Ausstoßrückgang war absehbar und eingeplant - die leidlichen Rahmenbedingungen von politischer Verbraucherverunsicherung und Inflation haben Bremsspuren hinterlassen", so Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber.

Die nachlassende Konsumneigung und ein schwaches Frühjahrsgeschäft würden sich vor allem im Handel bemerkbar machen. Selbst dem ansonsten starken Ostergeschäft war in diesem Jahr kein Absatzimpuls zu entlocken. Das Flaschenbiergeschäft schwächelte entsprechend, während das Fassbiergeschäft um 9,5 Prozent zulegte und mit 212.680 hl im Vergleich zu 2019 eine Erfüllungsquote von 89 Prozent erreichte.

Biermix V+ legt zu

Angesichts der schwachen Handelsnachfrage gab die Marke Veltins erwartungsgemäß um -3,1 Prozent nach, während V+ ein Revival hinlegte. Mit einem Zuwachs von 7,9 Prozent befindet sich der Biermix weiter auf Wachstumskurs. Vor allem das Eventgeschäft im ersten Halbjahr habe dabei geholfen. Außerdem legte das helle Pülleken um 5,5 Prozent auf 130.870 hl zu, die Fassbrause um 11,8 Prozent und steuerte 43.120 hl zum Halbjahresergebnis bei, während die Marke Grevensteiner entsprechend des Sortentrends -16,3 Prozent einbüßte.

Die Erwartungen für die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr sehen nach der Einschätzung von Huber gedämpft aus. Wie schwierig die Stimmung unter den Verbrauchern ist, zeige die Diskrepanz zwischen der tatsächlichen und der gefühlten Inflation. "Die Politik muss sich schon die Frage stellen lassen, warum die gefühlte Inflation der Menschen dreimal so hoch ist, wie die in Wirklichkeit gemessene Inflationsrate. Das hat viel mit mangelndem Vertrauen zu tun und führt zur Verunsicherung - und genau darunter leidet ein emotionales Produkt wie Bier ganz gewiss", so Huber. Eine grundsätzliche Erholung der Absatzsituation bis Jahresende sei unrealistisch, sodass der Biermarkt mit einem Volumenverlust schließen dürfte.

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