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Cem Özdemir stellt Eckpunkte der Ernährungsstrategie vor

Laut Koalitionsvertrag will die Bundesregierung ihre Ernährungsstrategie bis 2023 erarbeiten. Gestern hat das Kabinett das von Bundesminister Özdemir vorgelegte Eckpunktepapier "Weg zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung" beschlossen.

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Von Mirko Jeschke | Fotos: BMEL

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) erarbeitet nach eigenen Angaben federführend bis 2023 eine Ernährungsstrategie der Bundesregierung unter Einbeziehung von Vertreterinnen und Vertretern unter anderem aus Wissenschaft, Ernährungswirtschaft, Umwelt- und Verbraucherschutz, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft. Die Ernährungsstrategie soll ernährungspolitische Ziele und Leitlinien vorgeben, Handlungsfelder definieren und konkrete, möglichst messbare Maßnahmen beinhalten. Die Strategie nimmt bestehende Strategien und Maßnahmenpläne (z. B. Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten, Nationaler Aktionsplan IN FORM) auf und entwickelt sie fort.

Die Förderung einer gesünderen, ressourcenschonenden und pflanzenbetonten Ernährung und von mehr Bewegung – auch unter Berücksichtigung aktueller Probleme wie z.B. steigender Lebensmittelkosten – sind laut BMEL Kernziele der Strategie. Jeden Tag würden Verbraucher eine Vielzahl von Ernährungsentscheidungen treffen. Diese seien unter anderem geprägt vom Ernährungsumfeld, von individuellen Gewohnheiten, der verfügbaren Zeit oder dem finanziellen Budget. Es brauche dringend bessere Rahmenbedingungen, die eine gesündere und nachhaltige Ernährung leicht machen. Dabei sollen besondere Verbrauchergruppen wie Kinder, Einkommensschwache sowie Menschen mit Einwanderungsgeschichte besser in den Fokus genommen werden, heißt es.

Beteiligungsprozess

Die Erarbeitung der Ernährungsstrategie ist als partizipativer, transparenter und – im Rahmen der Vorgaben aus dem aktuellen Koalitionsvertrag – ergebnisoffener Prozess angelegt:

  • Am 25. Oktober 2022 fand gemeinsam mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) ein Brückenschlag zwischen dem Themenfeld "Ernährung der Zukunft – mehr pflanzenbasiert" des Nationalen Dialogs zum UN Food Systems Summit (UNFSS) und der Ernährungsstrategie statt, mit über 160 Teilnehmenden, u.a. aus der Politik, Verwaltung, Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Ernährungswirtschaft und Verbänden. Sie diskutierten engagiert über eine pflanzenbetonte Ernährung und zeigten, dass eine gute Ernährung in Deutschland möglich ist.
  • Am 21. Dezember 2022 wurden die Eckpunkte "Weg zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung" im Kabinett beschlossen.
  • In den nächsten Monaten folgen Experten-Workshops und Umfragen unter den Stakeholdern, um die breite Akteurslandschaft zum Feedback (hinsichtlich Zielbild, Handlungsfeldern und Maßnahmen) einzuladen bzw. spezifische Lösungsansätze zu entwickeln.
  • Bis Ende 2023 soll die Ernährungsstrategie vom Bundeskabinett beschlossen werden.
  • Bis 2025 soll die Umsetzung erster Maßnahmen der Ernährungsstrategie erfolgen.

Eckpunkte und Stand der Erarbeitung der Strategie

Das Eckpunktepapier "Weg zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung" wurde innerhalb der Bundesregierung abgestimmt und am 21. Dezember 2022 vom Kabinett verabschiedet. Die Ernährungsstrategie soll bis Ende 2023 erarbeitet und von der Bundesregierung beschlossen werden.

Das Eckpunktepapier umreißt Rahmen und Struktur der zu erarbeitenden Ernährungsstrategie und benennt strategische Prioritäten, Handlungsfelder und dort jeweils zu erreichende Ziele sowie gegebenenfalls beispielhaft erste konkrete Maßnahmen.

Kernpunkte der Ernährungsstrategie der Bundesregierung

Ziel der zu entwickelnden Ernährungsstrategie der Bundesregierung ist es, gute Ernährungsweisen für alle Menschen so einfach wie möglich zu machen. Das soll erreicht werden, indem z.B. entsprechend vorteilhafte Ernährungsumgebungen und -muster gefördert und geschaffen werden, die es Menschen einfach machen, sich gut zu ernähren – von der Säuglings- und Kinderernährung über die Betriebskantine bis zum Supermarktregal. Dieser Beitrag zur Transformation des Ernährungssystems ist für den Klima- und Artenschutz und damit auch für die Ernährungssicherheit der Zukunft von großer Bedeutung.

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