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DBB unterstützt Getränkeindustrie bei Kohlensäure-Mangel

Mit einer Online-Plattform zur Kontaktaufnahme mit Kohlensäure-Anbietern will der Deutsche Brauer-Bund der Getränkeindustrie helfen, die sich infolge der Energiekrise mit einem akuten Mangel an Kohlensäure konfrontiert sieht.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Deutscher Brauer-Bund

Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) startet nach eigenen Angaben eine Online-Plattform zur Unterstützung von Betrieben der Getränkeindustrie, die ausgelöst durch die Energiekrise mit einem akuten Mangel an Kohlensäure zu kämpfen haben. Die neue Internetseite www.co2-plattform.de schaffe eine Kontaktmöglichkeit für Anbieter von Kohlensäure auf der einen Seite und für Betriebe auf der anderen Seite, die dringend Kohlensäure für die Produktion oder die Abfüllung benötigen. Die kostenlose Online-Plattform soll allen produzierenden Betrieben aus der Getränkeindustrie offenstehen, unabhängig von Verbandsmitgliedschaften und hergestellten Produkten.

Den Angaben zufolge sind die Entwicklungen in der europäischen Düngemittelproduktion, die aufgrund der gestiegenen Energiepreise in erheblichem Maß gedrosselt wurde, weiter besorgniserregend. Wegen der hohen Energiekosten seien zahlreiche Anlagen stillgelegt worden, was neben einem Mangel an Dünger zu einer Verknappung von Kohlensäure bzw. Kohlendioxid (CO2) führe, das bei der Ammoniakherstellung als Nebenprodukt anfalle und in der Ernährungsindustrie für Produktions- und Verpackungsprozesse dringend benötigt werde. Bedeutende CO2-Lieferanten der Lebensmittelwirtschaft hätten bereits „höhere Gewalt“ geltend gemacht. Nur noch 30 bis 40 Prozent der üblichen Liefermengen seien derzeit am Markt verfügbar, schätzt der Dachverband BVE (Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie).

Viele mittelständische Brauereien und Abfüller von alkoholfreien Getränken wie auch Mineralbrunnen oder Fruchtsafthersteller würden aktuell überhaupt nicht mehr mit Kohlensäure beliefert und müssten deshalb ihre Produktion stark einschränken oder ganz einstellen. Die betroffenen Branchen hätten bereits in einem gemeinsamen Hilferuf an die Bundesregierung und die EU-Kommission appelliert, dringend kurzfristige Maßnahmen zu ergreifen, um die Ursache des Engpasses – die explodierenden Energiepreise – und damit die massiven Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion zu beseitigen.

„Mit der neuen Online-Plattform wollen wir kurzfristig eine Kontaktmöglichkeit für die Branche schaffen und in der aktuellen Krise Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen“, so Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) in Berlin. In der aktuellen Mangellage suchen immer mehr Unternehmen aus der Brauwirtschaft und anderen Sparten der Getränkeindustrie dringend nach verfügbarer Kohlensäure, während andere Betriebe über Überschüsse aus der eigenen Produktion verfügen oder nicht genutzte Mengen auf Lager haben.

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