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Die Zigarette wird grün

Zusatzstofffreie Glimmstängel sind der Megatrend der letzten Jahre. Nun bemüht sich die Branche nachzulegen. Ein Interview mit Thomas Serwe, Geschäftsführer von Yuma Germany.

Thomas Serwe
Thomas Serwe
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Von Jens Kemle

Herr Serwe, Yuma-Zigaretten bestehen aus 100 Prozent ökologisch angebautem Tabak. Von wo beziehen Sie ihren Tabak und wie wird er angebaut?
Serwe: Unsere Lieferanten sind rund 800 kleine Plantagenbesitzer in Brasilien, die ihre Flächen nach dem Drei-Flächen-System bewirtschaften. Nach Tabak wird erst Getreide und dann Gemüse angebaut, bevor wieder Tabak an der Reihe ist. Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig, deshalb haben wir unsere Zigaretten vom Institut für Marktökologie (IMO) als Fairtrade-Produkt zertifizieren lassen. Wir bezahlen den Farmern nicht nur faire Preise für ihren Tabak, sondern verzichten auch komplett auf Spritzmittel, Kinderarbeit und Tierversuche. Außerdem erweitern unsere Farmer ihre Plantagen nicht durch die Abholzung des Regenwaldes.

Sie produzieren seit 2007 in Dortmund. Wie haben sich Absatz und Umsatz in den letzten Jahren entwickelt?
Serwe: Wir liefern mittlerweile nach Spanien, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Kanada, Macao, Israel und Argentinien. Der Umsatz hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. In Deutschland wachsen wir jährlich im hohen zweistelligen Bereich. In Spanien können wir beobachten, dass immer mehr Konsumenten wegen der Wirtschaftskrise auf den preiswerteren Feinschnitt umsteigen. Von diesem Trend profitieren wir ebenfalls.

Yuma-Zigaretten sind sogar bei der Bio-Supermarktkette Basic gelistet. Wird man ihre Produkte auch bald im LEH finden?
Serwe: Das wird noch eine Weile dauern. Der LEH hat sein eigenes System, es gibt keine Beratung und die Listungsgebühren sind für uns als kleines Unternehmen recht hoch. Derzeit fehlt uns auch noch eine entsprechende Distribution. Wir setzen weiter auf den Fachhandel, der unser Produkt beratend an den Konsumenten weiter empfehlen kann.

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