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Dynamik im Blick

Welche Trends beherrschen künftig die Regale? Experten-Insights über die Entwicklungen in neun Warengruppen.

Von Marcelo Crescenti | Fotos: RUNDSCHAU

Molkereiprodukte

Protein und Kalzium im Fokus

Ältere Generationen, wie die Boomer und die Generation X, legen Wert auf eine ausgewogene und altersgerechte Ernährung, folgen aber häufig doch ihren traditionellen Vorlieben. Ein wichtiger Treiber des „Präzisions-Wellness“-Trends ist aber das Thema Gewichtsmanagement, wobei laut Innova-Bericht einer von fünf Verbrauchern Milchprodukte als entscheidend für das Erreichen der Ziele ansieht. Milchprodukte, die mit essentiellen Nährstoffen wie Kalzium und Protein angereichert sind, gewinnen an Aufmerksamkeit und spiegeln das Interesse von Verbrauchern an präzisen Wellness-Lösungen wider.

Snacks

Spannende Snacks

Wir beobachten eine wachsende Nachfrage nach proteinreichen, natriumreduzierten und pflanzlichen Optionen. Speziell bei den salzigen Snacks sind auch neue, unerwartete Geschmacksrichtungen gefragt wie Avocado, Garnele oder Frühlingszwiebel. Die Konsumenten wollen Vielfalt, Textur und vor allem spannende Geschmackserlebnisse.

Fleisch- und Wurstwaren

Protein-Kick

Joghurt als Zutat in Fleisch- und Wurstwaren ist ein neuer und interessanter Ansatz für die Branche. Der Zusatz von Joghurt bringt nicht nur eine frische und leckere Geschmacksnote, sondern erweist sich auch als gute Nährwertquelle und gut verdauliche Alternative zu herkömmlichen Wurstwaren. Besonders jüngere Verbraucherinnen und Verbraucher greifen bei trendigen Proteinprodukten gerne zu.
 

Heißgetränke

Nachhaltige Zertifizierung 

Laut dem Deutschen Kaffeeverband lassen sich drei Entwicklungen beobachten: Eine zunehmende Nachfrage nach löslichem Kaffee, nach ganzen Bohnen und nach Produkten mit nachhaltiger Zertifizierung. Auch bei Tees gehört zu den wichtigsten Kaufkriterien zählen aktuell laut dem Deutschen Teeverband die Themen Nachhaltigkeit, bio sowie gesundheitliche Vorteile. 

Tiefkühlkost

Cool nachgefragt

Die Entwicklungen stehen in Zusammenhang mit unserem veränderten Lebensstil. Convenience spielt eine zentrale Rolle: TK-Produkte bieten schnelle Lösungen für den Alltag und unterstützen zugleich eine ausgewogene Ernährung. Das Sortiment wird zunehmend durch Trends wie Snacking, kleinere Mahlzeiten, pflanzenbasierte Innovationen und internationale Spezialitäten geprägt. Auch der Airfryer bringt Schwung: Laut unserem „TK-Trendbarometer 6/25“ benutzen ihn 41 Prozent, um TK-Produkte zuzubereiten.

Brot- und Backwaren

Bewusster kaufen

Brot steht weiterhin im Zentrum unserer Ernährung – doch die Konsumenten wählen heute bewusster aus. Sie suchen Qualität, Transparenz und gesundheitsorientierte Vielfalt, manchmal aber auch Sicherheit in Altbekanntem, zum Beispiel einem aromatischen Bauernlaib. Diese Entwicklung eröffnet hervorragende Chancen, mit regionalen Rohstoffen und handwerklichem Können Antworten zu geben.

Süßwaren

More than sweet

Der Trend geht klar in Richtung Balance zwischen Genuss, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Wir beobachten diese Entwicklung bei Lebensmitteln und Getränken. Auch bei den Süßwaren gewinnen funktionale, gesundheitsorientierte Benefits immer mehr an Relevanz – von Bonbons mit Heilkräutern bis zu Produkten mit Vitaminen, Melatonin oder botanischen Essenzen. 

Alkoholfreie Getränke

Zurück ins Plus

Vor dem Hintergrund der Makrotrends Gesundheitsoptimierung und Wellbeing sehen wir weitere Potenziale in kalorienarmen und Wasser-nahen Segmenten wie Wasser Plus, darunter Near Water/Functional Water. Trotz Rückgängen im ersten Halbjahr sehen wir in Sport- und Energygetränken weiterhin ­Potenzial.

Spirituosen

Akzente setzen

Es ist ein zunehmender Trend zu Mixspirituosen erkennbar. Der Markt hat sich in den letzten fünf Jahren auf über 300 Millionen Euro verdoppelt. Eine wesentliche Rolle spielen hier Kleingebinden zum Unterwegs- und Direktverzehr. Bei alkoholfreien Spirituosen ist entgegen dem restlichen Spirituosenmarkt eine positive Umsatzentwicklung zu erkennen, vor allem bei klaren Spirituosen und Likören. Dieser Trend zeigt sich auch bei anderen ­traditionell alkoholhaltigen Getränkekategorien. 

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