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Einkaufen ohne Maske und Plexiglas? In Norwegen geht das (noch)

Keine Masken weit und breit im Supermarkt, kein Spuckschutz an den Kassen: Einkaufen in Norwegen. Die Zahl der Neuinfektionen ist dort so gering, dass auf viele Präventionsmaßnahmen verzichtet wird. Das könnte sich jedoch ändern.

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Lebensmittelkauf in Norwegen
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Von Marcelo Crescenti | Fotos: Rundschau

"Genießen Sie die frische Luft", sagt am Flughafen die Zollbeamtin zur Begrüßung, kaum hat man die Maske abgesetzt. Sie weiß, dass der Passagier aus Deutschland kommt, wo eine generelle Maskenpflicht in Geschäften, Restaurants und für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr gilt. In Norwegen gibt es sie nicht.

Daher stutzt man als Deutscher beim Betreten eines norwegischen Supermarktes: Keine Masken in Sicht, weder bei den Kunden noch beim Marktpersonal. Häufig sieht man auch kein Plexiglas an der Kasse. Wenn es doch einen Spuckschutz gibt, dann klein und direkt vor der Kassiererin.

Mit einem schnellen, drakonischen Lockdown hat Norwegen die Ausbreitung des Coronavirus eindämmen können. Aktuell befinden sich lediglich sieben Personen landesweit wegen Covid 19 in Behandlung, die Zahl der Neuinfektionen ist überschaubar. Zudem war Norwegen das letzte Land im Schengen-Raum, das seine Grenzen geöffnet hat - am 15. Juli.

Daher geht die Bevölkerung mittlerweile einigermaßen gelassen mit der Bedrohung um. In einem Supermarkt der Kette Rema 1000 im Zentrum von Oslo etwa desinfizieren zwar die meisten Kunden die Hände, kein einziger trägt jedoch eine Maske. An der Kasse oder an der Theke fehlen die Markierungen am Boden gänzlich. Schilder fordern zwar zum Abstandhalten auf - allerdings beträgt der geforderte Mindestabstand in Norwegen lediglich einen Meter, statt 1,5 Meter in Deutschland.

Ob das Land so gelassen bleibt, nun da die Grenzen offen sind, bleibt abzuwarten. Die norwegische Gesundheitsbehörde warnte bereits: Sollte sich die epidemiologische Lage in einer bestimmten Region verschlechtern, könnte eine Maskenpflicht eingeführt werden. Als Deutscher wundert man sich, dass man sich bereits an den Einkauf mit der Maske gewöhnt hat. Und vermisst auch den Schutz, den sie letztlich bietet.

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Lebensmittelkauf in Norwegen: Keine Maske weit und breit.

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