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Endverbraucher fest im Blick

Dichte und Vielfalt im Mopro-Regal sind Risiko und Chance – sagen die Teilnehmer des RUNDSCHAU-Round-Table im Main Tower in Frankfurt. Der klare Fokus auf die Kunden und ihre Wünsche hält Hersteller und Händler angesichts der Transformationen auf der Erfolgsspur.

Von Martina Kausch | Fotos: Heiko Rhode

 

These 1: Proteinhype ohne Ende
 

Produkte müssen Zusatznutzen haben: Protein ist im Mopro-Regal ein Dauerrenner.

Petra Engels: Warengruppenübergreifend liegt das Thema Protein nach wie vor im Trend, und alles, was gelöffelt werden kann, wächst im Sortiment Mopro besonders stark: Proteinjoghurt, -pudding, -skyr, -quark.

Andreas Schneider: Schwarzwaldmilch ist ja Marktführer im Bereich Proteinmilch in Deutschland, und wir haben hundertprozentige Zuwächse pro Jahr. Gigantisch. Ich muss sagen, ich habe das Thema Protein vor fünf, sechs Jahren als Mode gesehen und mich damit schwer getan. Dann konnte man erkennen, das ist ein Trend, und wir sind eingestiegen, mit Milch, Quark, Milchmischgetränken – und mit klaren Proteinisierungsvorgaben in einem Baukastensystem, das sind beispielsweise 75 Gramm bei einem Liter H-Milch.

Michael Krause: Rücker produziert auch Grillkäse; bislang mit drei Sorten. 2024 haben wir als vierte Sorte den High-Protein-Grillkäse auf den Markt gebracht, und liefern nun gerade mit Honey BBQ die fünfte Sorte der Grillkäse-Range aus. Grillkäse ist ein Thema mit Potenzial; wir glauben, es wird weiter wachsen. 
 

These 2: Flavour macht den Unterschied
 

Nur wenn es dem Konsumenten schmeckt, hat ein Produkt im LEH Zukunft.

Petra Engels: Produkte sollen zunehmend convenient, also bequem zu benutzen sein, aber Geschmack hat klar Priorität. Lediglich Verganer sind beim Thema Geschmack toleranter. Wenn ein Konsument sagt, ich möchte mich vegan ernähren, ist er eher bereit, Geschmackseinbußen hinzunehmen. Schon Flexitarier möchten bei Ersatzprodukten genau den gleichen Geschmack wie das Original, sonst sind sie nicht kaufbereit.

Claus Christmann: Wir haben unser komplettes Käsesegment auf vegetarisch umgestellt, denn wir verwenden ausschließlich mikrobielles Lab. Das wurde nicht explizit kommuniziert, wir haben festgestellt, bei der extrem langen Reifezeit beim Old Amsterdam von rund acht Monaten schmeckt man wirklich keinen Unterschied zum Vorgängerprodukt.

Michael Krause: Würzige Käse gibt es nicht so viele. Sorten wie „Alter Schwede“ und „Alt Mecklenburger“ stammen im Prinzip noch aus DDR-Zeiten, und die Verwenderschaft, neudeutsch Community, ist gerade bei diesen Marken im Osten sehr hoch. In den alten Bundesländern begeistern sich mittlerweile auch viele Kunden für diese Produkte; die Grenze verläuft von Norddeutschland ungefähr bis ins Rhein-Main-Gebiet. Die Verwender sind übrigens eher Ü 50.

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