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Energiekosten: Trockels verfasst Offenen Brief an Habeck

In einem Offenen Brief hat Kuchenmeister-Geschäftsführer Trockels von Wirtschaftsminister Habeck mehr Unterstützung gefordert und deutliche Vorwürfe formuliert.

Von Martina Kausch | Fotos: Wolfgang Detemple/Kuchenmeister

Macht die Backwarenbranche mobil? In einem Offenen Brief hat sich Hans-Günter Trockels, Geschäftsführer des Unternehmens Kuchenmeister und damit einer der unternehmerischen Schwergewichte der Branche, an Wirtschaftsminister Robert Habeck gewandt.

Thema ist das Energiekostendämpfungsprogramm, doch hier gibt es laut Trockels ein Problem: Die festgelegten Grenzwerte an Energie- und Handelsintensität führten dazu, dass der Industriezweig der Herstellung von Backwaren von dem Programm nicht unterstützt werde, der Zweig der Herstellung von Dauerbackwaren jedoch schon.  "Das Problem der steigenden Energiekosten betrifft aber alle Bereiche der Backwarenindustrie bzw. des Backgewerbes gleichermaßen. Der Ausschluss der Backwarenhersteller (ohne Dauerwaren) ist aus unserer Sicht falsch, da er weder physikalisch noch betriebswirtschaftlich zu belegen ist", schreibt Trockels in dem Brief an den Minister. 

Ferner, so heißt es in dem Schreiben, habe man "die thermodynamische Grundlage für die Energieintensität zur Herstellung von Backwaren und die Handelsintensität unseres Industriezweigs" mehrmals schriftlich dargestellt.  Drei Anschreiben vom 15.8., 25.8. und 30.8.22 seien aber  "unbeantwortet und wurden ignoriert", so Trockels.

Desweiteren erhebt der Unternehmer deutliche Vorwürfe gegen die Verantwortlichen: "Die wirtschaftlich prekäre Situation der gesamten deutschen Wirtschaft beruht nicht auf einem Fehlverhalten der verantwortlichen Führungskräfte, sondern ist ausschließlich auf Entscheidungen der verantwortlichen Politikerinnen und Politiker zurückzuführen." Weiter formuliert Trockels, er könne "nicht nachvollziehen, dass Sie die Mehrkosten für Energie und Rohstoffe an den Endverbraucher im Binnenmarkt akzeptieren und nur in Drittmärkten die Mehrkosten abfedern wollen, da dort eine Konkurrenzsituation mit Unternehmen zu erwarten ist, die von der Energiekrise unberührt bleiben." Habeck gehe davon aus, dass im Binnenmarkt die Mehrkosten vom Verbraucher übernommen würden, "diese politische Entscheidung ist weder sozial noch wirtschaftlich vertretbar," so Trockels.

 

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