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Ernährungsstudie: Gesundheit vor Technologie

Die Deutschen sind zwiegespalten: Laut einer neuen Studie, werden technologische Innovationen in der Ernährung zwar befürwortet, aber längst nicht alles, was technologisch möglich wäre.

Von Sibylle Menzel | Fotos: AdobeStock/Anastasiia

Technologie trifft auf Traditionsbewusstsein: Wenn es um ihre Einstellung zu Lebensmitteln und Ernährung geht, sind die Deutschen zwiegespalten. Auch wenn sie gesunde, nachhaltige und technologische Innovationen in der Ernährung befürworten, bestehen in vielen Bereichen Vorbehalte gegen das, was technologisch möglich wäre. So die Erkenntnis des „Generationenbarometers Food – So essen
Jung und Alt in Deutschland“, das die Heristo Aktiengesellschaft in diesem Jahr erstmals veröffentlicht hat.

So bestätigt die Studie zwar, dass junge Menschen deutlich aufgeschlossener gegenüber neuen Technologien sind, sie zeigt aber auch, dass sie wie die älteren Befragten teils große Vorbehalte zum Beispiel gegenüber Fleischalternativen aus Insekten haben.

Viele Befragte, bilanziert Marc Sodeikat, Heristo Vorstand für den Bereich Human Food, würden neuen Technologien gespalten gegenüber stehen und  mögliche Risiken höher als den Nutzen bewerten. 

So sind gesundheitliche Bedenken bei der Anwendung neuer Technologien und neuer Inhaltsstoffe zentrale Aspekte bei der Einschätzung, wie die Verbraucher ein neues Lebensmittel bewerten. „Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, wie viel Potenzial in neuen Konzepten steckt, wenn es gelingt, die Vorzüge richtig zu kommunizieren, beispielsweise den Convenience-Charakter, das Tierwohl oder den Aspekt der gesunden Ernährung. Auch für uns als Hersteller von Lebensmitteln liefert diese Studie daher wichtige Erkenntnisse“, so Sodeikat.

Pragmatismus vs. Natürlichkeit bei Fertiggerichten 

Beim Thema Convenience zeigt sich der Pragmatismus von Männern: Viel häufiger als bei den Frauen geben sie den praktischen Nutzen als Argument für Fertiggerichte an – beispielsweise die längere Haltbarkeit oder die schnellere Zubereitung. Die Aspekte Frische und Natürlichkeit oder der Verzicht auf Konservierungsstoffe, auf die Frauen Wert legen, sind ihnen deutlich weniger wichtig. Auffällig ist, dass vor allem die beiden älteren Generationen stärkere Vorbehalte gegen Fertiggerichte haben, und nennen hier vor allem die Nährwerte und Zusatzstoffe. Hier liegt Potenzial für Hersteller – einerseits bei Rezepturen und Konzepten, die auf diese Bedürfnisse eingehen, andererseits auch bei der Kommunikation.

 

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