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EU-Parlament beschließt strengere Tabak-Vorschriften

Das Europaparlament hat am Mittwoch mit großer Mehrheit strengere Vorschriften für Tabakerzeugnisse beschlossen. Ab 2016 werden damit auf den Verpackungen verfaulte Organe zu sehen sein. Das teilte die EU mit.

Darüber hinaus werden die Warnhinweise deutlich größer erscheinen: Sie werden 65 Prozent der Vorder- und Rückseiten der Zigarettenverpackungen bedecken. Aktuell müssen die Warnhinweise mindestens 30 Prozent der Vorderseite und 40 Prozent der Rückseite einnehmen.

Die neuen Vorschriften gelten für rund 90 Prozent aller Tabakprodukte. Für Zigarren, Zigarillos und Pfeifentabak, die bei jungen Leuten wenig beliebt sind, reichen hingegen weiter die bisher vorgeschriebenen Warnhinweise. Auch Schnupftabak ist von den neuen Regelungen ausgenommen. Mentholzigaretten sollen ab 2020 vom Markt verschwinden.

Neben besonders gefährlichen Zusatzstoffen, die Krebs erregen, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzung gefährden können, sollen auch Aromen komplett aus Tabakprodukten verschwinden. Aromen mildern den bitteren Geschmack des Tabaks und sind deshalb vor allem bei Jugendlichen als Einstieg beliebt.

Die Neuregelung tritt etwa ab Ende März in Kraft, sobald sie im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht wurde. Die EU-Staaten haben dann zwei Jahre Zeit, um die Richtlinie umzusetzen. Die Tabakindustrie hat noch ein Jahr länger Zeit, um ihre Produkte umzustellen. Damit müssen Zigaretten und andere Tabakprodukte, die von den verschärften Vorschriften betroffen sind, spätestens bis zum Frühjahr 2017 aus dem Handel gezogen worden sein.

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