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Generationswechsel: Zucker im Blut - Hitschler

Als Kind fühlte sich Philip Hitschler-Becker bei Fabrikbesuchen immer wie zu Gast bei Willi Wonka. Mit 29 Jahren übernimmt er schließlich das Steuer bei Hitschler – und muss ein Familienunternehmen in die Zukunft führen.

Sein Kopf grüßt von jeder Hitschies-Packung: Philip Hitschler-Becker führt die Marke in die Zukunft. Foto: Hitschler
Von Alexander Thürer | Fotos: Hitschler

Sie haben die Firmenleitung mit 29 Jahren übernommen. Wie lief dieser Prozess ab?
Mein Vater ist aus dem Unternehmen leider schon sehr früh ausgeschieden, weshalb mein Großvater bis ins Alter von 88 Jahren tätig war. Bei uns gab es daher einen Generationensprung, jedoch knapp sieben Jahren unter externem Management überbrückt. 

Hat diese Phase des externen Managements Ihren Einstieg erleichtert?
Es war auf jeden Fall eine große Herausforderung, denn das ganze Wissen, die Erfahrung, das Vertrauen der Mitarbeiter und das Netzwerk konnten mir nicht übergeben werden. Man vererbt eben nicht nur ein Unternehmen, sondern auch solche Dinge. Das musste ich mir alles neu erarbeiten.

Zum Glück hatte und habe ich ein großartiges Team um mich. Was man auch sagen muss: Damals war das Unternehmen defizitär. Innerhalb von vier Jahren konnten wir Hitschler dank Kommunikation, Kooperationen mit dem Handel, über neue Teamstrukturen, neue Produkte und frisches Marketing aber zukunftsfähig machen.

Was ist Ihr Rat für einen möglichst reibungslosen Generationswechsel?
Ein klarer Einführungsplan ist enorm wichtig, ebenso eine klare Kommunikation nach innen und außen. Quasi wie beim Training für einen Ironman, denn auch da fällt irgendwann der Startschuss. Und dann musst du laufen, und zwar alleine, auch wenn am Rand noch Leute stehen, die dich anfeuern.

Entscheidend ist auch, dass die Generation, die den Stab weitergibt, dies auch konsequent tut und sich nicht doch noch weiter massiv einmischt. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht beraten kann. Und ganz wichtig: Die Person, die übernimmt, muss auch die Qualifikation mitbringen. Der gleiche Name allein hilft nicht.

 


INFO

Philip Hitschler-Becker

2017 tritt Philip Hitschler-Becker in vierter Generation und im Alter von 29 Jahren die Nachfolge seines Großvaters Walter Hitschler im Süßwarenunternehmen Hitschler an. Als Ältester von drei Geschwistern ist er das erste und bisher einzige Familienmitglied seiner Generation, das im Unternehmen tätig ist. Seine Schwester Julia ist derzeit in Mutterschutz, und Bruder Nicolas ist aktuell nur beratend aktiv. 2021 kommt es unter Philip Hitschler-Beckers Leitung zum Markenrelaunch hin zur neuen Marke „hitschies“ und dem neuen Markenclaim „Nasch dein Ding“. 


 

Mehr Infos

… zum Unternehmen Hitschler und den Produkten finden Sie hier:

www.hitschies.de

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