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Gerolsteiner mit zweistelligem Umsatzwachstum

Trotz einer herausfordernden Marktsituation hat Gerolsteiner sowohl Umsatz als auch Absatz im abgelaufenen Geschäftsjahr gesteigert. Innerhalb der Geschäftsführung übernimmt Sabine Diße den kaufmännischen Bereich von Joachim Schwarz.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Gerolsteiner Brunnen

Der Umsatz von Gerolsteiner Brunnen hat sich im Geschäftsjahr 2022 um 11,2 Prozent auf 317,5 Millionen Euro erhöht. Beim Absatz steht ein Zuwachs von 9,4 Prozent auf 8,2 Millionen Hektoliter. Der Mineralbrunnen habe damit seine Position als Nummer eins in Deutschland unter den Mineralwassermarken behauptet (Umsatz-Marktanteil von 10,1 Prozent, Quelle: Nielsen Handelspanel).

Nach eigenen Angaben bietet Gerolsteiner sein Mineralwasser – als eine der wenigen bundesweit präsenten Marken – in allen Segmenten, über alle Vertriebskanäle und in allen relevanten Gebinden an. Der Anteil von Glas-Mehrweg, PET-Mehrweg und PET-Einweg am Absatz sei mit jeweils einem Drittel gleich. Der Gebindemix ermögliche es der Marke, alle Zielgruppen und Verwendungsanlässe optimal zu bedienen. Laut dem Unternehmen koppelt man sich damit von der negativen Absatzentwicklung bei Mineralwasser im Gesamtmarkt (-2,3 %) und Markenmarkt (-3,9 %) ab und kann einen Absatzzuwachs im Handel von 4,1 Prozent vermelden (Quelle: Nielsen Handelspanel). „Die gesamtwirtschaftliche Lage bleibt angespannt“, so Roel Annega, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Dennoch können wir aus einer Position der Stärke heraus agieren und werden auch in Zukunft mit neuen Konzepten und Produkten Akzente im Markt setzen.“

Stärkerer Fokus auf den Erfrischungsbereich

Das Geschäftsfeld Erfrischungsgetränke wird Gerolsteiner in den kommenden Jahren weiter ausbauen. In vier Segmenten ist Gerolsteiner mit seinen Produkten vertreten: Limonaden, Schorlen, Fruity Waters und Tee. Seit Februar ist die mittlerweile dritte Teesorte erhältlich: die Limited Edition Schwarztee Limette Minze. Sie wird wie die beiden anderen Sorten mit dem innovativen Cold-Brew-Verfahren hergestellt und schmeckt dadurch weniger süß als die meisten anderen Teegetränke. Ab März gibt es zwei weitere Neuprodukte in der modernen Longneck-Flasche: Grilled Lemon Rosemary und Grilled Watermelon Mint. Das Produktkonzept, das zunächst nur in der Gastronomie erhältlich war, wird in diesem Jahr nach und nach auch im LEH und Getränkefachmärkten gelauncht. Hier zeige Gerolsteiner mit den Erfrischungen in der 0,75 l-Glasflasche bereits Präsenz und unterstreicht die Wertigkeit der Produkte. Mit den Erfrischungsgetränken gelingt es Gerolsteiner, auch jüngere Zielgruppen anzusprechen, heißt es.

Sabine Diße übernimmt kaufmännische Geschäftsführung

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Gerolsteiner eine moderate Fortsetzung der positiven Umsatz- und Absatzentwicklung. „Die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, wie schnell sich die Rahmenbedingungen ändern können. Daher tun wir gut daran, mit Bedacht zu planen und mit Augenmaß zu handeln“, sagt Roel Annega. „Zwei Dinge haben besondere Priorität. Zum einen ist es uns wichtig, dem Konsumenten spannende und qualitätvolle Produktkonzepte zu liefern und zudem als verlässlicher Partner dem Handel zur Seite zu stehen.” Personell läutet die Geschäftsführung in diesem Jahr einen Generationswechsel im kaufmännischen Bereich ein: Seit Januar ist Sabine Diße Mitglied der Geschäftsführung und wird am 1. April den langjährigen Geschäftsführer Joachim Schwarz ablösen, der in den Ruhestand geht.

Nachhaltigkeit: Forderung nach geschlossenen PET-Kreisläufen

Den Bereich Nachhaltigkeit treibt Gerolsteiner den Angaben zufolge seit jeher im Rahmen einer ganzheitlichen und langfristig angelegten Strategie voran, die das Fundament aller Aktivitäten darstellt. In den vergangenen Jahren seien bereits große Fortschritte bei der Reduktion von Emissionen am eigenen Standort (Scope 1 und 2) erreicht worden: Bei dem Ziel, die klimarelevanten Emissionen hier bis 2030 verglichen mit 2016 um 59 Prozent zu reduzieren und damit das 1,5-Grad-Ziel der UN zu unterstützen, stehe Gerolsteiner aktuell bereits bei einer Reduktion um 47 Prozent. Parallel dazu baue Gerolsteiner zunehmend auf Partnerschaften zur Reduktion entlang der Wertschöpfungskette (Scope 3). So sehe die Strategie unter anderem einen Ausbau der Logistik auf den Schienengüterverkehr vor. Darüber hinaus setze sich Gerolsteiner für geschlossene PET-Kreisläufe ein, damit das hochwertige PET aus der Lebensmittelproduktion nicht in anderen Branchen zweckentfremdet wird. „Durch die Verwendung des PET aus alten Flaschen in anderen Industrien wird Downcycling betrieben. Dieses Material kann somit nie wieder zu einer PET-Flasche werden. Flaschen müssen wieder zu Flaschen werden, um nachhaltigere Getränkeverpackungen zu ermöglichen”, so Annega. „Daher fordern wir von der Politik, die Rahmenbedingungen für geschlossene Bottle-to-bottle-Kreisläufe zu schaffen.”

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