Nur geschützer Anbau ist sicherer Anbau: DerVerband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer zieht Bilanz der Saison 2024. Fazit: Im Freiland gibt es immer mehr Ernteschäden durch starke und lange Regenperioden.
„Geschmacklich war diese Erdbeersaison überzeugend. Leider war die Freilandernte in diesem Jahr durch Starkregen und hohe Niederschlagsmengen extrem schwierig. Glücklicherweise gibt es den geschützten Anbau, ohne ihn wäre die Erdbeerernte in diesem Jahr überwiegend ins Wasser gefallen. In Süddeutschland schleicht sich die Erdbeerhauptsaison so langsam bis Mitte Juli aus“, erklärt Simon Schumacher, Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE).
Aromatische Früchte, weniger Erntemengen, stabile Preise in der Direktvermarktung
Dank der gemäßigten Temperaturen und nur weniger heißer Tage konnten die Erdbeeren ihr Aroma langsam einlagern, was zu sehr geschmackvollen Früchten führte. Durch geringe Einbußen aufgrund der Spätfröste und durchschnittlich bis zu 30 Prozent Ernteausfällen durch Starkregen ist mit einer geringeren Erntemenge zu rechnen.
„Die meisten Betriebe sind in dieser Saison mit einem blauen Auge davongekommen, wenn sie geschützten Anbau hatten. Es gab teilweise extreme Unwetterschäden im Freiland. Die Stimmung in der Branche ist dennoch nicht ganz schlecht, da die Ernte aus den Hochtunneln gut war“, erklärt Christof Steegmüller, Erdbeeranbauberater für Süddeutschland.
„In Hessen haben Betriebe ohne Spätsorten und Remontierer bereits mit der Spargelsaison die Erdbeerernte beendet. Im geschützten Anbau verlief die Ernte vergleichsweise störungsarm, aber ab der Freilandernte war es schwierig“, bilanziert Katrin Hetebrügge, Erdbeeranbauberaterin in Südhessen.
„Die Hagel- und Starkregenereignisse haben die Betriebe sehr unterschiedlich getroffen. Tendenziell ist Westfalen dabei besser weggekommen als das Rheinland. Im geschützten Anbau verlief die Ernte zufriedenstellend. Ich gehe durchschnittlich von 20 – 30 Prozent weniger Erntemenge im Freiland gegenüber einem Durchschnittsjahr aus“, resümiert Steffen Finder, Beerenobstberater in Nordrhein-Westfalen.
Ab Mitte Mai fallen durchschnittliche Verbraucherpreise auf und unter Vorjahresniveau
Laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) und der GfK haben Privathaushalte in Deutschland diese Saison bis Ende Mai 6,5 Prozent weniger deutsche Erdbeeren eingekauft als im selben Zeitraum im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 2019 bis 2023. Für Juni liegen noch keine Zahlen vor.
Die durchschnittlichen Verbraucherpreise über alle Vermarktungswege hinweg lagen für deutsche Erdbeeren ab KW 20 auf dem Vorjahresniveau und haben diese in KW 21 und KW 22 deutlich unterschritten.