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Gestiegene Online-Nachfrage: AmazonFresh stärkt Logistikzentren

Um die gesteigerte Nachfrage zu bedienen stockt nicht nur der Lebensmittel-Lieferdienst AmazonFresh sein Personal auf. Bei der Frage, ob es sich bei den Neueinstellungen um langfristige Mitarbeiter handeln sollte, gehen die Meinungen der Anbieter auseinander.

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Von Nilofar Eschborn | Fotos: Unternehmen

AmazonFresh, die E-Food-Tochter des amerikanischen Onlineversandhändlers Amazon, kommt in Zeiten der Corona-Krise an seine Kapazitätsgrenzen. Während in den USA bereits Wartelisten für Interessenten eingeführt wurden, verweist der Anbieter hierzulande auf eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Lieferfenstern. „Neue Lieferfenster werden im Laufe des Tages für bis zu 96 Stunden im Voraus freigeschaltet“, erklärt AmazonFresh den Kunden via Website.

Seit einigen Wochen arbeitet der Lieferdienst nun daran, seine Kapazitäten zu erhöhen – vor allem durch neues Personal in der Logistik. Zum einen hat das Unternehmen bereits vor längerer Zeit Investitionen und 2000 weitere Arbeitsplätze in den zwei Logistikzentren in Oelde und Sülzetal angekündigt, die dieses Jahr starten sollen.

Zum anderen heißt man auch vorübergehend Mitarbeiter willkommen, deren ursprüngliche Beschäftigung durch die Corona-Krise auf Eis liegt: „Wir schaffen aktuell 350 zusätzliche neue Voll- und Teilzeitstellen in unseren Logistikzentren und in unserem weiteren Logistiknetzwerk in ganz Deutschland, um der steigenden Nachfrage der Menschen gerecht zu werden, die in dieser Zeit auf den Service von Amazon angewiesen sind“, erklärt eine Sprecherin. Denn man wisse, dass viele Menschen wirtschaftlich betroffen sind, da Arbeitsplätze in Bereichen wie Hotels, Restaurants und Reisen als Teil dieser Krise wegfallen. „Wir möchten, dass diese Menschen wissen, dass wir sie in unseren Teams willkommen heißen, bis sich die Dinge wieder normalisieren und ihr früherer Arbeitgeber in der Lage ist, sie weiter zu beschäftigen.“

Konträre Personalpolitik der Online-Supermärkte

Wie unterschiedlich die Personaleinstellungen der einzelnen Lebensmittel-Lieferdienste sind, zeigt folgender Vergleich: Getnow mit Unternehmenssitz in München investiert zwar sowohl in Personal - aber vor allem auch in Technik, IT und Software, um mehr liefern zu können. „So konnten wir mit nur wenig Einstellungen 300 Prozent mehr Bestellungen abarbeiten“, sagt Chief Marketing Officer Thorsten Eder. „Unsere Haltung hier ist klar - Lebensmittellieferdienste, die hunderte Leute einstellen müssen, um die Nachfrage zu bedienen, sind nicht tragfähig.“

Frederic Knaudt, Deutschland-Chef von Picnic, ist wiederum von einem langfristigen Wachstum des Online-Supermarktes überzeugt und betont daher: „Wir versuchen, unser Team möglichst nachhaltig aufzubauen und nicht mit Leuten, die in zwei Monaten gegebenenfalls wieder weg sind.“

Mehr zum Online-Handel mit Lebensmitteln in Zeiten der Corona-Krise lesen Sie in der kommenden Ausgabe der RUNDSCHAU.

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