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Hansa-Heemann-Marketingvorstand Volker Büttel: Innovations-Künstler

Seit gut zwei Jahren verantwortet Volker Büttel die Marketing- und Vertriebsaktivitäten beim norddeutschen Getränkeunternehmen Hansa-Heemann. Sein Fokus liegt auf Innovationen – vor allem bei der Marke Hella.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Jörg Brockstedt

Als passionierter Fußballer weiß Volker Büttel, dass man am Ende des Tages immer als Mannschaft gewinnt. Auch im dreiköpfigen Vorstand von Hansa-Heemann stellt er seine Stärke als Teamplayer unter Beweis und betreut seit Mitte 2019 das Ressort Vertrieb und Marketing. Büttel schätzt die unaufgeregte, bescheidene Art des norddeutschen Mittelständlers, zu dessen Marken unter anderem Hella, Fürst Bismarck und St. Michaelis gehören. „Hier ist man einerseits herzlich, zuweilen aber auch sehr direkt“, erzählt der 48-Jährige und stellt klar: „Getränke – speziell Wasser – sind für mich die Champions League. Die Herausforderung, in diesem Segment Marken zu bauen und Gewinn zu erzielen, empfinde ich einfach als extrem reizvoll.“

Drei starke Säulen

Bevor er zum Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkehersteller mit Sitz in Rellingen nahe Hamburg wechselte, verantwortete Volker Büttel bei Kühne den Vertrieb im In- und Ausland; davor sammelte er in der Getränkeindustrie bereits Erfahrungen bei Coca-Cola. Ein weiterer Grund, warum es Büttel zu Hansa-Heemann gezogen hat, ist das breit angelegte Geschäftsmodell: „Wir machen Marke UND Handelsmarke. Das ist eher ungewöhnlich in der Branche, aber auch sehr spannend. Diese Aufstellung hat uns allerdings gerade in der Corona-Zeit sehr geholfen. Mit der robusten Entwicklung in der Marke konnten wir Rückgänge bei der Handelsmarke teilweise kompensieren.“ Auch die Lohnproduktion, die dritte Säule von Hansa-Heemann, habe sich positiv entwickelt. Im Gegensatz zur Mineralwasser- und AfG-Branche sei das Unternehmen, das an fünf Standorten etwa 800 Mitarbeiter beschäftigt und rund 300 Millionen Euro erwirtschaftet, damit bislang „ordentlich“ durch die Pandemie gekommen. Der Umsatz in 2020 lag in etwa auf Vorjahresniveau.

Anhaltende Stressthemen

Für den gebürtigen Bielefelder, der sich in seiner Freizeit gerne als ambitionierter Jogger betätigt, muss sich die Branche in erster Linie mit drei Schwerpunktthemen auseinandersetzen. „Hersteller sowohl von alkoholfreien Getränken als auch von Mineralwasser leiden seit geraumer Zeit unter dem starken Zuwachs der Heimsprudler, die Pandemie hat diese Entwicklung sicherlich noch einmal verstärkt“, erklärt Büttel. Zudem würden immer mehr Konsumenten im Preiseinstiegssegment zu Leitungswasser wechseln. Und: Die Diskussion um PET beim Thema Nachhaltigkeit habe sich negativ ausgewirkt, insbesondere auf die AfG-Kategorie.

Innovationsmarke Hella

Um diesen Herausforderungen Rechnung zu tragen, probiert Büttel gerne Neues aus: „Wir haben bei Hansa-Heemann die Innovationstaktung erhöht und gleichzeitig die Flopraten deutlich gesenkt. Das soll auch so weitergehen“, so der Marketing- und Vertriebsprofi. Bei der Erfrischungsgetränkemarke Hella, die auf dem Weg ist, eine nationale Marke zu werden, haben er und sein Team 2021 bereits einige Innovationen umgesetzt. Neben der Einführung einer Glasflasche gibt es sowohl die neue Sorte Orange als auch mehrere Sirupvarianten. Vor allem letzteres sei nicht einfach gewesen: „Die Hella-Sirupe kamen Ende Mai in den Handel und sind für uns völlig neue Segmente, das war kein Spaziergang“, betont Büttel. Seine Ziele in den kommenden zwei bis drei Jahren: „Ich will gemeinsam mit meinen Mitarbeitern alles dafür geben, um die Potenziale unserer Marken noch besser auszuschöpfen und Impulsgeber für das ganze AfG-Segment zu bleiben.“

Zur Person

Volker Büttel ist seit Juni 2019 im Vorstand von Hansa-Heemann für das Ressort Marketing und Vertrieb zuständig. Davor war er bei Kühne, Coca-Cola und Apollinaris & Schweppes tätig.

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