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Jetzt muss es klappen

2015 will die Rewe Group den Turnaround bei Penny schaffen. Der Druck ist groß, das neue Konzept muss einschlagen. Der Ansatz verspricht viel.

Von Linda Schuppan

Einmal entramschen bitte. Diesen Auftrag dürfte Jan Kunath vernommen haben, als der Rewe-Group-Vorstand ihn zum Penny-Retter ernannt hat. Das war im September 2010 – als das Image der Nummer vier auf dem Discount-Markt irgendwo zwischen neutral und Ramschbude lag. Eine Gegenstrategie musste her und endlich ein klares Profil, um gegen Aldi, Lidl und Netto zu bestehen. Seitdem ist Penny lauter geworden. Zumindest auf Kundenebene. Mit dem Claim „Erstmal zu Penny“ befeuern die Kölner alle Werbe-Kanäle. Zu diesem Selbstverständnis soll künftig auch der Gesamtauftritt passen. Nach und nach werden alle Filialen national auf das neue Konzept umgestellt. Allein 650 in diesem Jahr.

Neue Atmosphäre & modernes Warengruppenleitsystem

Obst und Gemüse haben die Verantwortlichen am Eingang belassen. Das Sortiment wird künftig standortspezifisch modular zusammengestellt, um die Abschriften gering zu halten. Die Aktionsinsel in der Mitte dient als klarer Trenner von Obst und Gemüse. Neu ist auch das Convenience-Möbel im Anschluss. „Ein Pflichtmodul“, sagt Stefan Magel, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing. Den richtigen Sortimentsmix versuche man derzeit noch durch „try & error“ zu finden.

Komplett überarbeitetes Sortiment & neue Eigenmarken


Neu ist auch das graue Warengruppenleitsystem, das jedoch je nach Licht sehr klinisch daherkommt. Vor allem bei Mopro. Insgesamt versuchen die Kölner, mehr Ruhe ins System zu bringen. Einige Punkte: breitere Gänge, überarbeitete Sortimente, Vermarktung der Gondelköpfe, Blockplatzierung, verringertes Nonfood-Angebot – auch die Penny-Farbe Rot soll auf der Fläche zurückstecken. Ein Großprojekt ist die Einführung der neuen Qualitätsmarke Penny. Das Design scribbeln die Vorstände persönlich. Da entstehen schon mal Ideen der etwas anderen Art – etwa eine Sahne in Quietsch-Rosa. Rund 100 Basisartikel sind eingeführt, 400 sind das Ziel. Mit „today“ ist auch bei Drogerie eine weitere Eigenmarke hinzugekommen. Auch hier will Penny künftig Kompetenz ausstrahlen. Nach dem Schlecker-Aus kein schlechter Schachzug.

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