Alle Appelle von Experten und Branchenkennern haben letztendlich nicht viel bewirkt. Abgesehen von ein paar kleinen Korrekturen zur ursprünglichen Version wurde die Erhöhung der Tabaksteuer weitgehend wie geplant im Juni von Bundestag und Bundesrat durchgewinkt. Das heißt: Konsumenten von Tabakwaren müssen ab nächstem Jahr mit teilweise saftigen Preiserhöhungen rechnen. Besonders stark davon betroffen sind Verbraucher, die E-Zigaretten oder Tabakerhitzer dampfen. Das bringt die Branche auf die Palme. Hersteller und Händler sind empört. Das Bündnis für Tabakfreien Genuss (BfTG) sieht nur noch einen letzten Ausweg, um das Tabaksteuermodernisierungsgesetz zu Fall zu bringen: eine Verfassungsklage.
Schrittweise Erhöhung
Bleibt der juristische Erfolg versagt, tritt die Gesetzesnovelle am 1. Januar 2022 in Kraft. Raucher von klassischen Zigaretten kommen dabei relativ glimpflich davon. In den ersten beiden Jahren wird die Steuer pro Schachtel (20 Stück) um jeweils zehn Cent angehoben. 2025 und 2026 schlägt der Fiskus jeweils
15 Cent drauf. Über die fünf Jahre betrachtet zusammen also 50 Cent pro Packung, die momentan für etwa sieben Euro verkauft wird.
Sollten die Tabakkonzerne die Steuererhöhung eins zu eins an die Verbraucher weitergeben, müssten die Raucher 2026 circa sieben Prozent mehr für ihr Laster bezahlen als heute. Im selben Zeitraum wird auch
die Steuer für Feinschnitt erhöht: um 13 bis 16 Cent per anno, bezogen auf eine Packung mit 40 Gramm.