Artikel

Lambertz: Vorfreude auf Lebkuchensaison - trotz Trump

Der Lebkuchen- und Gebäckhersteller Lambertz erwartet gute Umsätze in der Vorweihnachtssaison. Sorge bereiten dem Mittelständler der Brexit sowie eine überraschende Zollerhöhung für deutsches Gebäck in den USA.

"Hermann Bühlbecker" "Lambertz"
zur Bilderstrecke, 3 Bilder
Von Marcelo Crescenti | Fotos: RUNDSCHAU

Auch Mittelständler können ins Kreuzfeuer des internationalen Handelskriegs geraten. Zum Beispiel Lambertz: Der Aachener Saisonwarenspezialist muss künftig mit einer Zollerhöhung in den USA von 25 Prozent rechnen. Die amerikanische Regierung habe als Strafmaßnahme für die EU-Subventionen des Flugzeugherstellers Airbus unter anderem die Einfuhrzölle für deutsches und britisches Gebäck erhöht, sagt Hermann Bühlbecker, Alleingesellschafter der Gruppe. Warum, weiß keiner so genau.

Trotzdem zeigte sich Bühlbecker auf der Pressekonferenz des Unternehmens in Düsseldorf guter Laune. Lambertz erwartet eine starke Vorweihnachtssaison, was sich jetzt schon durch eine erhöhte Nachfrage des Handels abzeichne, betont er. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Temperaturen zu dieser Jahreszeit deutlich milder.

Insgesamt erzielt die Unternehmensgruppe mit Marken wie Lambertz, Haberlein-Metzger und Dr. Quendt 60 Prozent des Umsatzes mit Lebkuchen, Printen, Stollen und Co. Der Auslandsanteil am Umsatz beträgt 24 Prozent. Das Unternehmen wachse außerhalb Deutschlands aus eigener Kraft, aber auch durch die Expansion deutscher Lebensmittelhändler, etwa in Osteuropa.

Der Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018/19 einen Umsatz von 626 Mill. Euro. Das ist zwar weniger als die Zahl, die noch im Vorjahr gemeldet wurde (666 Mill. Euro). Das sei jedoch einer Umstellung auf Nettopreise geschuldet, erklärte Vertriebschef Ralf Fritzsche. Von diesem Effekt bereinigt seien die Umsätze stabil geblieben.

Mit Süßgebäck, Kuchen und Pralinen will Lambertz saisonunabhängiger werden. Besonders die Bio-Gebäcksorten entwickeln sich derzeit positiv, sagte Hermann Bühlbecker. Die Zuckerdiskussion treffe sein Unternehmen kaum, betont der Firmenchef: „Wer Weihnachtsprodukte kauft, will genießen, da spielt der Zuckergehalt weniger eine Rolle.“

"Hermann Bühlbecker" "Lambertz"
Hermann Bühlbecker, Geschäftsführer der Aachener Printen- und Schokoladenfabrik Henry Lambertz GmbH & Co. KG

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise