Plastikmüll stellt ein großes Umweltproblem dar und macht laut EU-Kommission 80 Prozent des Abfalls in den Weltmeeren aus. Die EU will nun Produkte wie Einweggeschirr, Plastikhalme und -stäbchen verbieten. Der Druck steigt, und der Lebensmittelhandel bleibt als Abnehmer und Verwender von Kunststoffverpackungen davon nicht unberührt.
Die Branche reagiert nun darauf. Die zur Schwarz-Gruppe gehörenden Discounter Kaufland und Lidl haben angekündigt, den Kunststoffverbrauch bis 2025 um mindestens 20 Prozent zu senken. Bis dahin sollen Eigenmarken-Verpackungen 100 Prozent recyclingfähig sein. Zudem werden bis Ende 2019 ausgewählte Kunststoff-Artikel ausgelistet, etwa Trinkhalme, Einwegbecher, Teller, Besteck und Wattestäbchen mit Plastikschaft.
"Wir reduzieren schon heute verschiedene Plastikverpackungen. So beispielsweise bei unseren K-Bio-Bananen, die anstelle von Folienbeuteln mit einer Papp-Banderole versehen werden. Allein damit sparen wir pro Jahr circa 32 Tonnen Verpackung", sagte Frank Hirnschal, Vorstand Einkauf bei Kaufland.
Auch die Rewe und die Discounttochter Penny haben angekündigt, flächendeckend auf den Verkauf von Plastikhalmen zu verzichten. Zu den weiteren Maßnahmen gegen Plastik zählen unter anderem der Einsatz von Graspapier bei Schachteln oder der Einsatz von Recyclat bei Plastikflaschen für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel.
Im EU-Ausland wird bereits versucht, ganz auf Plastik zu verzichten. Nach einer Testphase hat etwa der niederländische Bio-Supermarkt Ekoplaza seine „plastikfreien Regale“ in allen 74 Läden ausgerollt. Nach Unternehmensangaben wird bei 1.370 der insgesamt 5.000 angebotenen Eigenmarkenprodukte auf Kunststoff verzichtet. In England hat der Discounter Iceland angekündigt, bis 2023 Plastik aus dem Eigenmarkensortiment zu verbannen.
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