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Lebensmittelverschwendung ist Top-Thema bei Verbrauchern

Nach dem Ergebnis einer Studie im Auftrag von Aldi achten nahezu alle Konsumenten aktiv darauf, möglichst wenig Essen wegzuwerfen. Ältere gehen dabei besonders sorgsam mit Lebensmitteln um.

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Von Mirko Jeschke | Fotos: Unternehmen

Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Discounters Aldi zeigt, dass praktisch jeder (95 Prozent) aktiv darauf achtet, möglichst wenig Essen wegzuwerfen. So behält etwa jeder Zweite (55,3 Prozent) die eigenen Vorräte immer genau im Blick, damit nichts verfällt. 39,5 Prozent lagern Lebensmittelbewusst so, dass sie möglichst lange halten. Und jeder Dritte (31,2 Prozent) plant seinen Einkauf exakt voraus, damit nicht zu viel im Einkaufswagen landet, was nachher übrigbleibt.

Indes wünschen sich 90,4 Prozent der Deutschen, dass Supermärkte und Discounter gemeinnützige Organisationen stärker unterstützen. Bei Aldi Nord und Aldi Süd spenden bereits nahezu alle Filialen Lebensmittel, die nicht mehr verkaufs-, aber noch verzehrfähig sind. an gemeinnützige Organisationen wie die lokalen Tafeln und Foodsharing.

Verbraucher können viel bewirken

Die Umfrage offenbart jedoch auch ein paar Wissenslücken unter Verbrauchern beim Thema Lebensmittelverschwendung: So vermutet mit 42,1 Prozent der Großteil der Befragten, dass die meisten Lebensmittelabfälle im Handel entstehen. Tatsächlich wird laut einer BMEL-Studie in Privathaushalten am meisten (52 Prozent) weggeworfen, der Lebensmittelhandel (Groß- und Einzelhandel) liegt bei nur vier Prozent. Dies macht deutlich: Auch wenn Verbraucher vermeintlich wenig wegwerfen, können sie in der Summe viel bewirken.

Auch die Bedeutung des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) scheint noch nicht allen Verbrauchern klar. Denn obwohl ein Produkt bei sachgemäßer Lagerung in der Regel nach Ablauf des MHD noch genießbar ist, wirft rund jeder Zehnte (9,2 Prozent) abgelaufene Lebensmittel vorsichtshalber in den Müll.

Aldi bietet Lebensmittel, die kurz vor Ablauf des MHD stehen, nach eigenen Angaben reduziert an, um sie nicht unnötig wegzuwerfen. Brot vom Vortag etwa werde bei Aldi Nord in extra dafür vorgesehenen Körben in den meisten Filialen sogar zur Hälfte des ursprünglichen Kaufpreises angeboten. Aldi Süd rabattiere nahezu im gesamten Sortiment Produkte, die kurz vor Erreichen des MHD bzw. Verbrauchsdatums stehen, um 30 Prozent und druckt einen MHD-Hinweis auf ausgewählte Molkereiprodukte.

Ältere gehen besonders sorgsam mit Lebensmitteln um

Auf die Frage, wie häufig sie zuhause Lebensmittel entsorgen müssen, weil diese nicht mehr gut sind, gestehen 16,5 Prozent der Deutschen ein, mindestens einmal die Woche Essen wegzuwerfen. Jüngere gehen dabei deutlich weniger sorgsam mit Lebensmitteln um als Ältere: Denn je jünger die Umfrage-Teilnehmer, desto kleiner wird auch der Anteil der Befragten, die Essen seltener als einmal im Monat oder sogar nie in den Müll werfen. Bei den über 65-Jährigen sagen das 70,6 Prozent von sich. Bei den 18-29-Jährigen sind es mit 29,9 Prozent dagegen nicht mal halb so viele.

Dazu passt, dass im Vergleich zu den älteren Befragten zwischen 50 und 64 (3,9 Prozent) und ab 65 Jahren (2,6 Prozent) besonders viele der jüngeren zwischen18 und 29 Jahren (14,3 Prozent) angeben, Lebensmittelverschwendung persönlich gar nicht zu vermeiden.

Mecklenburg-Vorpommerner werfen am seltensten weg

Im Bundesländer-Vergleich liegen die Mecklenburg-Vorpommerner auf Platz eins der sorgsamsten Bundesbürger, wenn es um den Umgang mit Lebensmitteln geht: 61,7 Prozent von ihnen geben an, dass sie Essen seltener als einmal im Monat oder sogar nie wegwerfen. Schlusslicht des Rankings ist das Saarland, wo dies nur 44,5 Prozent von sich sagen.

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