Leergutrücknahme, stressfrei!

Probleme bei der Warenerkennung, Wartungsstau, defekte Geräte – trotz stetiger Optimierungen bleibt die Leergutrücknahme oftmals eine Dauerbaustelle. Ein neues System erleichtert das Rücknahmeprozedere enorm.

Mittwoch, 20. Juli 2022

Von Mirko Jeschke | Fotos: Tomra

Unzufriedene Kunden sind im LEH seit Jahren insbesondere vor den teils unausgereiften Leergutautomaten zu finden. Entweder führt ein massiver Kundenandrang zu langen Warteschlangen, oder die Geräte fallen regelmäßig aus beziehungsweise sind aufgrund nicht durchgeführter Wartungsarbeiten nicht einsatzbereit.

Situationen wie diesen könnten allerdings künftig der Vergangenheit angehören. An dem grundsätzlichen Problem, dass Kunden jede einzelne Getränkeverpackung in den Automaten einführen und diesen Vorgang aufgrund einer gescheiterten Warenerkennung häufig mehrmals wiederholen müssen, hat der norwegische Hersteller Tomra angesetzt und mit seiner R1-Lösung im vergangenen Jahr einen innovativen Ansatz im Markt eingeführt.

Bis zu 100 Verpackungen auf einmal

Rückgabe und Recycling werden für die Verbraucher laut Tomra zu einem Convenience-Erlebnis, da Flaschen und Getränkedosen nicht mehr einzeln eingelegt, sondern gleichzeitig in die Öffnung geschüttet werden. Der Automat kann bis zu 100 leere Getränkeverpackungen auf einmal aufnehmen, darunter auch die Einweggetränkeflaschen aus Kunststoff und Getränkedosen für Kaffee-Milch-Mischgetränke, die seit Januar 2022 aufgrund der erweiterten Pfandpflicht hinzugekommen sind.

In Deutschland ist der Tomra R1 aktuell mit zwölf Installationen am Start. International sind es derzeit rund 300 Automaten (zum Beispiel in Skandinavien, Australien und den USA). Nach Angaben des Herstellers erhöht der Leergutrücknahme-Automat mit Multi-Feed-Funktion die Kundenfrequenz und steigert so die Kundenbindung. Der Leergutrücknahme-Automat verarbeitet Einweg- und Mehrweg-Kunststoffflaschen sowie Getränkedosen und gibt den Pfandbetrag als Bon aus.

Deutlich schnellere Verarbeitung

Sobald die Klappe geschlossen ist, startet ein hochsensibles Sensorsystem den Zähl- und Sortiervorgang – bis zu fünfmal schneller als bei der herkömmlichen Erfassung. Möglich wird dies unter anderem durch die neue Druckluftsortierung Tomra MultiPac Air, die im Tomra R1 die bisherige mechanische Sortierung ablöst. Die wenigen nicht akzeptierten Getränkeverpackungen – der R1 ist in der Lage über 1.000 verschiedenen Gebinde zu identifizieren – werden in einen Rückgabeschacht geführt, aus dem sie der Kunde dann wieder entnehmen kann.

In Kombination mit dem Tomra T9 ist auch die Rücknahme von PET-Flaschen, Dosen, Glasflaschen und Getränkekästen sichergestellt. Herzstück der Automaten ist dabei die bewährte Tomra Flow Technologie – die 360-Grad-Erkennung für Flaschen und Dosen.„Mit dem R1 ist uns ein Meilenstein gelungen, der den Verbrauchern eine schnelle, einfache und unkomplizierte Leergutrücknahme bietet“, kommentiert Joachim N. Amland, Geschäftsführer Tomra Systems Deutschland, das neue System. Das Unternehmen sei zuversichtlich, bis Jahresende in jeder der großen Handels- und Discounterketten mit mehreren R1 präsent zu sein.

Intuitive Bedienerführung: Der R1 ist für das Marktpersonal dank Touch-Display einfach zu bedienen, leicht zu reinigen und zu warten (Foto: Tomra).

Die Notify+Assist-App kann den Mitarbeitern den Status des R1 auf ihr Smartphone übermitteln – so kann der R1 fast nonstop Flaschen/Dosen annehmen (Foto: Tomra)

INFO

Tomra R1

Der norwegische Spezialist für Leergutrücknahme Tomra hat mit dem R1 seinen ersten Leergutrücknahme-Automaten mit Multi-Feed-Funktion entwickelt. Rückgabe und Recycling werden für die Verbraucher deutlich erleichtert, da Flaschen und Getränkedosen nicht mehr einzeln eingelegt, sondern gleichzeitig in die Öffnung geschüttet werden. Der Automat kann bis zu 100 leere Getränkeverpackungen auf einmal aufnehmen.

Die Erfahrungen aus Norwegen, Schweden und Finnland zeigen auch eine hohe Akzeptanz beim Marktpersonal. Das intelligente Produktdesign des R1 und seine intuitive Bedienerführung im Servicebereich – weltweit erstmals über ein Touch-Display – ermöglichen es dem Marktpersonal, den Automaten einfach zu bedienen, leicht zu reinigen und zu warten.

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