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Urbane Store-Konzepte: Hier blitzt Zukunft

Superfood aus fernen Ländern, Bio aus der Region, vieles fertig zubereitet und nachhaltig verpackt. Wasser aus der Leitung, Kunden-WLAN und die richtige Smartphone-Ladebuchse: Lebensmittelhandel an urbanen Standorten oszilliert zwischen Anspruchsdenken, Kundenservice und Bescheidenheitsidee. Drei Beispiele.

Foto: Adobe Stock/Thomas Reimer
Von Martina Kausch | Fotos: Ben Pakalski, Edeka Minden Hannover, RUNDSCHAU/M. Kausch

Am Ende ist es doch nur ein Lebensmittelmarkt? Nein, ganz falsch gedacht. Es ist ein Ort, um für sich zu sein und sehr persönliche Bedürfnisse (Essen kaufen) zu erfüllen, ein Statement für Haltung zu setzen (Bio ist wichtig! Ich unterstütze die Produzenten!) und zu zeigen, dass man sich Gedanken macht (wenn schon verpackt, dann wenigstens „grün“) und ein wenig auf Konsum verzichtet (bei Tegut kann man die eigene Wasserflasche auffüllen). Es ist ein unverwechselbarer Ort und so etwas wie Heimat (mit langen Öffnungszeiten) – deswegen heißt der Vorkassenbäcker bei Edeka Schaaf in der Berliner Schillingstraße Schrippendealer.

Wenig Zeit und viele Bilder

Der Konsumforscher und Psychologe Stephan Grünewald behauptet, der Slogan „Erst mal zu Penny“ bedeute psychologisch „Erst mal zu Mutti“. Um urbane Innenstadt-Standorte machen sich Handelsunternehmen besondere Gedanken. Kaufkräftige, anspruchsvolle, kritische Menschen der Generation Y, die Vegourmets mit wenig Zeit und vielen den sozialen Medien verdankten Bildern im Kopf wollen zu Kunden gemacht werden. Ist es da verwunderlich, dass Maler Märkte gestalten?

Angesichts von Inflation und Kriegskrise ist der LEH ein Ankerpunkt – auch, wenn die Bedeutung von Preiseinstiegsprodukten aktuell wächst. Kundenbindung zählt auch hier. Der LEH als Heimat? Der LEH als Ort mit Charakter. Aldi verkauft ausschließlich am Standort Berlin Friedrichstraße Merchandising-Artikel. Botschaft: Aldi macht Geschichte.

Store-Check: drei Beispiele

Edeka Schaaf, Berlin: Regenbogen für den Kiez

In seinem zweiten Berliner Markt bezieht Kaufmann Sebastian Schaaf Stellung für Diversität und Nachhaltigkeit. Aber auch die Wandgestaltung mit Berlin-Motiven und das Sortiment mit Foodstarter-Regal und SB-Kaffee zeichnen den Standort aus.

Store-Check Spezial: Edeka Schaaf, Berlin: Regenbogen für | Rundschau

Tegut im WINX-Tower, Frankfurt - Zwischen Bio und Stahl

Wie kann ein LEH-Konzept unter Wolkenkratzern aussehen? Tegut versucht sich in Frankfurt mit der Quartier-Strategie.

Store-Check Spezial: Tegut im WINX-Tower, Frankfurt - Zwischen Bio und Stahl | Rundschau

Store-Check Spezial: Aldi Checkpoint, Berlin: Eine kleine Geschichte

An historischem Platz in der Berliner Friedrichstraße hat Aldi Nord eine urbane Filiale eröffnet. Die Idee: Aus der großen Geschichte des Standorts will das Unternehmen Bedeutung gewinnen.

Store-Check Spezial: Aldi Checkpoint, Berlin: Eine kleine Geschichte | Rundschau

Das sind die neuen Store-Konzepte

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