„Echt ist das neue Schön“ – dieses markige Zitat fasst die Entwicklung auf dem Markt für Schönheitspflege gut zusammen. Natürlichkeit und Nachhaltigkeit sind derzeit stark gefragt – auch im Bereich der Haushaltspflege.
Das Zitat stammt von Thomas Keiser, Geschäftsführer des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW), der in Frankfurt eine Marktbilanz und eine Hochrechnung für 2019 vorstellte. Demnach wächst dieses Jahr der Umsatz mit Schönheits- und Haushaltspflege um 1,5 Prozent auf 18,9 Milliarden Euro. Schönheitspflegeprodukte schneiden dabei am besten ab und verzeichnen ein Plus von 1,8 Prozent. Der Zuwachs im Bereich Haushaltspflege liegt bei 0,7 Prozent.
Gewinner im Geschäft mit der Schönheit 2019 sind etwa Haut- und Gesichtspflegemittel mit einem Plus von 3,3 Prozent gegenüber 2018. Der Umsatz mit Haarpflegemitteln wächst um 3,5 Prozent. Zulegen konnten außerdem die Mund- und Zahnpflegemittel (plus 1,6 Prozent). Im WPR-Bereich liegen Universal-, Voll- und Colorwaschmittel, die stärkste Einzelkategorie, mit 1,8 Prozent über dem Vorjahr. Reinigungsmittel verzeichneten ein Plus von 0,6 Prozent, der Umsatz mit Geschirrspülmitteln stieg um 0,9 Prozent.
Der Megatrend in beiden Segmenten: Nachhaltigkeit. So zeigte Christoph Knoke, Managing Director des Marktforschers IRI, dass im Bereich WPR jene Produkte, die mit einem Öko-Label versehen sind, nun bereits einen Marktanteil von 8 Prozent halten. Der Umsatz in dieser Kategorie stieg in den zwölf Monaten bis Ende September 2019 um satte 17 Prozent. Im Bereich Schönheitspflege wächst die Naturkosmetik mit plus 8 Prozent deutlich stärker als der Markt.
Und ein Ende dieses Trends ist nicht abzusehen – auch, wenn Deutschland ein Abschwung bevorstehen sollte. „Naturkosmetik und ökologisch nachhaltige Wasch-, Putz- und Reinigungsprodukte werden auch in wirtschaftlich unruhigeren Zeiten nachgefragt“, betonte Robert Kecskes vom Marktforschungsinstitut GfK auf der IKW-Pressekonferenz
Für 2020 prognostiziert der IKW abermals einen Anstieg des Marktvolumens um 1,5 Prozent. Trifft die Prognose ein, würde die Branche erstmals die Marke von 19 Milliarden Euro knacken.