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Mestemacher: Netto-Umsatzrekord, soziale Preise gestrichen

Die Mestemacher-Gruppe informiert über einen Netto-Umsatzrekord für 2022 und eine Kostensteigerung von durchschnittlich 36 Prozent. Die Verleihung sozialer Preise ist beendet.

Von Martina Kausch | Fotos: Mestemacher

Umsatzzahlen für 2022, immense Kostensteigerungen, das Investitionsbudget und Sparmaßnahmen waren die wichtigsten Themen bei der Jahrespressekonferenz von Mestemacher.

"Wir wollen ein modernes Unternehmen sein und keinen Investitionsstau. Deswegen investieren wir auch 2023 wieder", sagte Ulrike Detmers, geschäftsführende Gesellschafterin der Gruppe. Durch Investitionsstaus könnten Unternehmen in die Knie gehen. Für 2023 wird bei Mestemacher mit einer Investitionssumme in Höhe von rund 9 Milllionen Euro (2022 waren es rund 10 Millionen Euro) geplant.

Eine stabile Nachfrage nach Convenience-Produkten und ballaststoffreicher sowie umweltbewusster Ernährung hat Mestemacher 2022 einen Netto-Umsatzrekord beschert. Die familiengeführte Brot- und Backwaren-Gruppe aus Gütersloh verzeichnet einen Netto- Umsatz von 157 Millionen Euro. "Mestemacher profitiert vom Trend zum Flexitarismus mit veganen und vegetarischen Brotsorten. Auch die Präferenz zum Bevorraten verstärkt den Gruppen-Absatz mit natürlich pasteurisierten Roggenvollkornbroten, Westfälischem Pumpernickel, High Protein Broten und Multi-Saaten-Broten", heißt es in einer Mitteilung aus dem Unternehmen. Damit wächst der Netto-Umsatz 2022 im Vergleich zum Vorjahr 2021 (152 Mio. Euro Netto-Umsatz) um 3,3 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 wird mit einem Netto-Umsatz  in Höhe von 162 Millionen Euro geplant, das entspricht einem Wachstum von 3,2 Prozent. 

Zur Sprache kam während der Pressekonferenz die Kostenseite der Großbäckerei: Die Kostensteigerung betrug 2022 durchschnittlich 36 Prozent (Rohstoffe, Logistik, Verpackung eingeschlossen). "Das Beschaffungswesen muss große Herausforderungen meistern", so Detmers, eine Preiserhöhung im LEH müsse "marktgerecht" erfolgen. Die Kosten reduzierten das Betriebsergebnis der Gruppe. 

Auch Mestemacher arbeitet an einem Nachhaltigkeitbericht, der 2024/25 abgeschlossen sein soll. Die Märkte im Mittleren Osten und Asien werden intensiver bearbeitet.

2022 hat das Familienunternehmen 10 Millionen Euro langfristig investiert. Der Hauptanteil wurde für den Neubau bei dem Tochterunternehmen Aerzener Brot und Kuchen verwendet. Von der für 2023 verplanten Investitionssumme von 9 Milllionen Euro ist der größte Anteil, 7,2 Millionen Euro, für einen Anbau von fast 3.000 Quadratmetern bei der Tochtergesellschaft Modersohn`s Mühlen- und Backbetrieb in Lippstadt vorgesehen.

Mestemacher kooperiert künftig mit dem Verein Deutsche Diabetes Hilfe. Als zweites Unternehmen (neben Alpro) erlaubt der Verein, vier Mestemacher-Sorten mit der Kennzeichnung "auch empfohlen von - DiabetesDE - Deutsche Diabetes Hilfe" zu versehen. 

Beendet wird von Mestemacher die Vergabe sozialer Preise. Auszeichnungen wie "Managerin des Jahres" und "Spitzenvater des Jahres" wird es bereits 2023 nicht mehr geben. Die Ziele, die mit diesen Preisen verbunden waren, seien erreicht worden, begründete Detmers in Gütersloh das Aus. 

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