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Millionenspenden und ein Hotel in Lodz: Ukraine-Hilfe aus dem LEH

Angesichts des Krieges in Europa haben Handelsunternehmen Hilfsaktionen gestartet. Rossmann schickt Lkws und mietet ein Hotel, die Schwarz Gruppe gibt Ware, Edeka listet Produkte aus, Rewe hilft in den Regionen.

Von Martina Kausch | Fotos: AdobeStock/frankenphoto

Unterschiedlich zügig und transparent äußern sich Handelsunternehmen des LEH zu Hilfsaktionen für Betroffene des Kriegs in der Ukraine. Rossmann hat ein Hilfspaket geschnürt, Edeka listet russische Produkte aus. Die Rewe Group organisiert Hilfe über die Landesgesellschaften von Penny (Rumänien, Ungarn und Tschechien), Billa  (Slowakei,Tschechien, Bulgarien) und IKI (Litauen). Die Schwarz Gruppe hat die Unterstützung aktuell auf einen Warenwert von zehn Millionen Euro aufgestockt.

Raoul Roßmann, Mitglied der Geschäftsführung des Drogerieunternehmens, berichtet, die Auslandgesellschaften arbeiteten "mit allen verfügbaren Kräften" an der Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung. „Wir stehen in direktem Kontakt mit den Brüdern Klitschko und haben vorerst neun LKWs mit Nahrungsmitteln und Wasser auf den Weg zur Grenze gebracht“, so Roßmann weiter. Man habe ein großes Hilfspaket geschnürt, „um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen, aber auch die zahlreichen Geflüchteten, die gerade in Polen eintreffen". Darüber hinaus sei durch das Tochterunternehmen in Polen ein Hotel in Lodz angemietet worden, um Mütter und Kinder aufzunehmen, die teils bereits am Grenzübergang  Tage ausharren müssen. Ihnen bieten man vor Ort auch psychologische Hilfe an. "Die tschechischen Kollegen konzentrieren sich ebenfalls auf Produktspenden sowohl für die Bevölkerung in der Ukraine als auch für die ankommenden Flüchtlinge. Unsere ukrainischen Mitarbeiter bei Rossmann unterstützen wir vollumfänglich," heißt es in einer Unternehmensmitteilung. 

Die Rewe Group organisiert Hilfe über Landesgesellschaften in den Nachbar-Staaten, also über Penny, Billa und IKI.  Lebensmittel als auch Drogerie- und Hygieneartikel würden so "kurzfristig und bedarfsgerecht zur Verfügung" gestellt. Man arbeite auch mit Hilfsorganisationen zusammen.

Edeka hat beschlossen,  "alle Produkte, die in Russland produziert werden, aus unserem Sortiment auszulisten. Darüber hinaus prüfen wir, ob wir Artikel aus Weißrussland führen und behalten uns auch hier entsprechende Schritte vor", teilt das Unternehmen mit. Man stehe im engen Austausch mit Hilfsorganisationen und dem Ernährungsministerium, um Menschen in der Ukraine mit Lebensmitteln und Drogerie-Artikeln zu unterstützen. Edeka hatte am ersten Kriegstag durch einen Post mit dem Slogan "Freiheit ist ein Lebensmittel" in den Sozialen Medien für Aufsehen gesorgt. 

Die Schwarz Gruppe habe seit Beginn der Krise mit verschiedenen Hilfsorganisationen vor Ort zusammengearbeitet und bereits Geld- und Sachspenden im Wert von drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Diese Unterstützung werde nun auf einen Warenwert von zehn Millionen Euro aufgestockt. "Mit haltbaren Lebensmitteln, Heimtextilien, Hygieneartikeln und weiteren dringend benötigten Produkten soll schnellstmöglich ein wesentlicher Beitrag zur Versorgung der Flüchtlinge in den grenznahen Gebieten zur Ukraine geleistet werden", so der Konzern.

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