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Nachhaltigkeit ist kein Modewort

Im RUNDSCHAU-Gespräch erklärt Thomas Mönkemöller, Geschäftsführer der Fuchs Gruppe, wie die Botschaft des Engagements für Verantwortung stärker kommuniziert werden soll.

 

Thomas Mönkemöller.
Von Martina Kausch | Fotos: Jörg Brockstedt

Zum Kosten während des Gesprächs und zum Kaffee stehen bereit: Avocado-Dip, Kürbis-Hummus, Rosmarin-Focaccia, Cookies und Vanillekipferl. Alles selbstgemacht in diesem weiträumigen Präsentationsraum mit Profiküche im Headquarter der Fuchs Gruppe in Dissen am Teutoburger Wald. Und selbst gewürzt – mit den Schätzen, die in Dosen und Döschen perfekt ausgeleuchtet die Wandregale füllen und seit 65 Jahren Produkte des Erfolgs sind: Von Avocado-Gewürzsalz bis Zimt verarbeitet die Fuchs-Gruppe rund 600 Gewürze. 

Vor allem aber – und das will Thomas Mönkemöller verstärkt kommunizieren, stehe das Unternehmen „seit Jahrzehnten“ für die Kontrolle des Anbaus und der Rohware. „Für uns ist Nachhaltigkeit kein Modewort“, sagt der gebürtige Bielefelder, der nach vielen Jahren im Südwesten in der Schokoladenbranche seit einem Jahr bei Fuchs die Business Unit Retail verantwortet. Er erwähnt also den Nachhaltigkeitsbericht 2019/2020 nach internationalen GRI Standards. „Im Fokus der Nachhaltigkeitsstrategie stehen die Transparenz entlang der globalen Lieferketten und die Rückverfolgbarkeit der Rohwaren. Mit diesem Ansatz übernehmen wir eine Vorreiterrolle in der Gewürzbranche in Bezug auf die Durchsetzung unternehmerischer Verantwortung, die Sicherung von Qualität und die Vermeidung von Lebensmittelverfälschung: Food Fraud muss bekämpft werden.“

Trend zum Räuchern und zu Pasten 
Die Nachhaltigkeitsstrategie soll nicht nur Anbau und Lieferkette betreffen. „Wir arbeiten daran, in der Produktion weniger Wasser zu verbrauchen, weniger CO2 auszustoßen, die Energiekosten zusenken, die Recyclingfähigkeit der Verpackungen zu erhöhen“, beschreibt Mönkemöller weitere Ziele. Ein anspruchsvolles Thema, denn längst nicht alle Verpackungsformate seien für Gewürze geeignet. Stylish aussehende Korkdeckel seien nicht ideal – ob er da die Gläser mit Korkverschluss aus der Wettbewerberriege im Blick hat?

Im Blick hat er auf jeden Fall die Trends. Das Angebot an Gewürzmischungen soll erweitert werden, denn so mancher Foodie mag’s bequem. Und auch das Feinmahlen ist nicht überall State of the Art:„Wir wollen den Trend zum Grobkörnigen setzen“, sagt Mönkemöller, oft komme der Geschmack dann besser rüber. Abgesehen davon, dass sich Flocken aus Paprika oder Tomaten auch optisch gut machen. Außerdem gefragt: geräucherte Gewürze und Gewürzpasten. Beratung für den Handel Eine Botschaft ist Mönkemöller noch wichtig: die Dienstleistung, die die Fuchs Gruppe den Händlern anbietet. Abgesehen von den besonderen Regalen umfasse sie auch Kategorieberatung. Wer richtig (in Richtung Fleischtheke) platziere, die Gewürze nicht im Markt verstecke, also den Point of Sale gestalte, liege richtig. Mönkemöller berichtet von bis zu 50 Prozent Umsatzplus in der Kategorie Gewürze, wenn man den PoS geschickt entwickele, Tomatengewürze zu den frischen Tomaten und das Pommes-Gewürz zur TK-Ware zweitplatziere.

Und wofür kann er sich persönlich gewürzgeschmackstechnisch begeistern? „Frisch gemahlener schwarzen Pfeffer beeindruckt mich immer wieder.“

 

Zur Person: Thomas Mönkemöller übernahm zum Mai 2020 die Geschäftsführung der Business Unit Retail bei der Fuchs Gruppe. Vorher hat der Diplomkaufmann viel Erfahrung im Kakao-Business gesammelt.

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