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Neuer Listerien-Fund: Fleisch-Krone Feinkost stoppt Produktion

Nach dem Fall Wilke wurden nun in einem weiteren Betrieb Listerien nachgewiesen: Die Produktion der Fleisch-Krone Feinkost GmbH in Goldenstedt wurde gestoppt, weil eine Verunreinigung von Frikadellen und Fleischbällchen der Handelsmarken Gut Bartenhof (Norma) und Ja! (Rewe) nicht ausgeschlossen werden kann. Um weitere dieser Fälle zu vermeiden, ist mehr Personal für Lebensmittelkontrollen gefordert.

"Fleisch"
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Von Nilofar Eschborn | Fotos: Pexels

Die Fleisch-Krone Feinkost GmbH hat am Standort Goldenstedt produzierte Frikadellen sowie Fleischbällchen der Handelsmarken Gut Bartenhof (Norma) und Ja! (Rewe) zurückgerufen, weil im Rahmen einer Eigenkontrolluntersuchung Listerien festgestellt wurden. Inzwischen hat das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit das Ruhen der Zulassung angeordnet. Das bedeutet, der Betrieb kann nicht mehr mit EU-Zulassungsnummer Produkte in Verkehr bringen, erklärt das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Genauer soll verhindert werden, dass die folgenden Produkte weiterhin in den Umlauf kommen: Gut Bartenhof Frikadelle Klassik und Frikadellen-Bällchen mit den Chargen-Nr. 97812 und 97813 mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 05.11.2019 sowie die Ja! Frikadellenbällchen 500 g-Packung mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 05.11.2019 und 20.11.2019 (Artikel-EAN 43 888 4022 2728, Veterinärkontrollnr. DE - NI 10138). Andere Mindesthaltbarkeitsdaten der genannten Artikel oder andere Produkte der Marken seien nicht betroffen, erklärt die Fleisch-Krone Feinkost GmbH.

Nach Angaben des Herstellers wurde die betroffene Ware der Marke Gut Bartenhof an Norma an die Filialen der Niederlassungen in Aichach, Rossau, Ahrensfelde\OT Blumberg, Dettingen, Rheinböllen und Kerpen geliefert. Das Handelsunternehmen habe umgehend reagiert und die betroffenen Produkte unmittelbar aus dem Verkauf nehmen lassen, so die Fleisch-Krone Feinkost GmbH.

Mehr Personal für Lebensmittelkontrollen gefordert

Um Fällen wie diesen vorzubeugen, fordert die hessische Verbraucherschutzministerin Priska Hinz nun unter anderem eine unangekündigte Kontrolle pro Jahr – und zwar bei allen Betrieben, die eine hohe Risikoeinstufung haben oder wo bekannt ist, dass sich die Produktionsbedingungen verschlechtert haben. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner fordert zudem, dass alle Behörden, die für Lebensmittelkontrollen zuständig sind, mit ausreichend Personal ausgestattet werden: „Wenn es um die Gesundheit der Menschen geht, darf nicht gespart werden“, erklärt sie in einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.

Recherchen des Tagesspiegels zeigen, dass es aktuell an genau diesem Personal mangelt. „Wir fordern seit Jahren zusätzliche Stellen, mindestens 1500 Lebensmittelkontrolleure mehr“, sagte Maik Maschke, Vizechef des Bundesverbands der Lebensmittelkontrolleure, dem Tagesspiegel. Aktuell gebe es bundesweit 2500 Lebensmittelkontrolleure. In Berlin, wo die Lebensmittelkontrollen von den Bezirken übernommen werden, seien von 103 Planstellen 15 unbesetzt.

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