Die Überraschung ist gelungen. Dass Iglo sich in das Fritten-Segment vorwagen würde, hatte man in der Tiefkühlbranche nicht unbedingt auf dem Schirm – auch wenn Iglo in Österreich schon länger TK-Pommes anbietet. Philipp Kluck lächelt fröhlich, spricht man ihn auf die Kartoffelspezialität an, die als Freibad-Pommes-Range im Frühsommer 2024 in drei Varianten in die LEH-Truhen kam. „Ich finde, man verbindet mit Pommes im Sommer Freibad-Gefühle, erinnert sich an die eigenen Ferien und an eine unbeschwerte, fröhliche Zeit. Diese Gefühle wollen wir wecken!“ Und die Strategie ging auf: Nun sind die Pommes namens Wilde Wellen, Dünne Dinger und Klassische Kiosk-Fritten ganzjährig im LEH zu finden – aktuell bei Rewe und Bünting, aber andere Truhen werden folgen.
Lob der Markenpflege
Am Beispiel der Freibad-Pommes wird sehr deutlich, wie Kluck, der aus dem Marketing kommt, seine Tätigkeit versteht. „Wir müssen wissen, dass es um Markenpflege geht, und schauen, wie man die Relevanz der Marke hochhält und sie im Idealfall weiter ausbaut“, sagt er und zählt gleich die Punkte auf, die ihm dabei wichtig sind: „Für mich muss Iglo Vertrauen, Authentizität, Sicherheit und Freude am Essen vermitteln.“
Mit dem Fokus auf Relevanz hat Philipp Kluck bei Iglo Karriere gemacht. Er startete als Marketingdirektor für Deutschland, verantwortete dann als Geschäftsführer das Belgiengeschäft und kehrte 2021 als Geschäftsführer für Deutschland zurück nach Hamburg.
"Es ist unser Anspruch, die Zukunft der Ernährung mitzugestalten, weil Ernährung ein Kernthema ist, das viele Facetten des Lebens berührt."
Philipp Kluck, Iglo
Das schöne Gefühl von Zuhause
Was hat der Diplomkaufmann aus Hannover in Belgien richtig gemacht? Er nennt als eine klare Strategie den Fokus auf das Sortiment, das die Konsumenten schätzen und kaufen, sowie auf das, mit dem man wachsen kann, das eine gewisse Größe hat. Auch der Abschied von Unprofitablem gehörte zu den Entscheidungen, mit denen Kluck in Belgien erfolgreich war – durchaus auch gegen Widerstände. „Die Ergebnisse haben gezeigt, dass es wichtige und richtige Entscheidungen waren“, formuliert Kluck freundlich.
Und wofür steht die Marke Iglo heute? „Wir möchten das emotionale Gefühl von Zuhause vermitteln. Ich glaube, das ist eine Stärke der Marke Iglo: Man hat im Hinterkopf, dass die Welt für einen kurzen Zeitpunkt in Ordnung ist. Die Produkte funktionieren, sind einfach zuzubereiten, schmecken lecker und haben eine gute Qualität. Man fühlt sich mit ihnen wohl.“
Zukunft der Ernährung gestalten
Für die Zukunft hat Kluck noch größere und höhere Ziele. Denn das vegetarische und vegane Segment Green Cuisine läuft prima und wird ausgebaut. Warum? „Es ist unser Anspruch, die Zukunft der Ernährung mitzugestalten, weil Ernährung ein Kernthema ist, das viele Facetten des Lebens berührt. Es geht um Gesundheit, um Selbstoptimierung, aber Ernährung hat auch einen ganz großen Impact auf die Umwelt.“ Schließlich könne sich der Mensch mindestens dreimal am Tag durch die richtige Essensentscheidung für Nachhaltigkeit einsetzen. „Wir mit unserem Portfolio, das vor allem aus Fisch und Gemüse besteht, haben die Möglichkeiten, in diese Richtung etwas Gutes zu tun und auch etwas Gutes im Geschäft zu tun.“