Fängt Cornelia Ahrens an zu erzählen, sprühen die Funken. Jede Geschichte über die Entwicklung des Trockenfrucht- und Nuss-Spezialisten oder über die ersten Schritte eines neuen Produkts auf seinem Weg zum Topseller ist erfüllt von Humor und Wärme, von Engagement und Innovationsgeist, von der Freude, all das am richtigen Ort einzusetzen. Nach 27 Jahren bei Farmer’s Snack verantwortet sie heute als Geschäftsführerin den gesamten Betrieb, da gibt es viele Geschichten.
Vom Herzensprojekt zum Verkaufshit
Eine Story handelt von Kokoschips, einem der Topseller im Portfolio. Ihren Anfang nimmt sie bei getrockneten Mangos, die naturbelassen in Streifen angeboten werden: Beide Produkte stammen aus einem der Ursprungsprojekte von Farmerʼs Snack in Burkina Faso, das Frauen vor Ort ein Auskommen jenseits der Straße ermöglicht; im Fall der Mangos allerdings nur für deren Erntezeit von Mai bis August. Um gut ausgebildete Mitarbeiterinnen ganzjährig Arbeit zu bieten, reist Cornelia Ahrens persönlich an. Gemeinsam mit der Lieferantin streift sie über den Wochenmarkt. „Zuerst haben wir Ingwer getrocknet. Das war gruselig“, lacht sie über den Fehlversuch.
Danach sind es Kokosnüsse, die sie unter einfachsten Bedingungen verarbeiten, die Chips schließlich in Kokosmilch eintauchen, das Großmutter-Rezept der Lieferantin steht Pate. „Alle sind vor Entzücken in Ohnmacht gefallen“, lacht Cornelia Ahrens erneut und lässt keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit allen Handelns: „Wir haben das Privileg zu wissen, wo unsere Ware herkommt. Unser Slogan ‚Vom Feld zu Dir‘ ist keine leere Worthülse, dahinter stehen Herzensprojekte. Wir unterhalten keine Besitzstände in Afrika; wir befähigen die Menschen vor Ort und gestalten mit ihnen gemeinsam.“
“Wir sind klassisch im Obst- und Gemüsebereich verankert, haben aber durch Innovationen und das Bedienen von Trends die Möglichkeit, die Warengruppe zu gestalten. Wir geben den Verbrauchern Orientierung – unter dem Hinweis auf Snacks findet er beispielsweise geröstete Nüsse, die Ranges an Trockenfrüchten kennzeichnen wir entsprechend mit Früchten. So können wir das Regal mit unseren Themen etwas steuern.”
Cornelia Ahrens über die Positionierung im Handel
„Tüte Chips gefällig?“ prangt heute auf dem Packaging, zusätzlich werden Shopper bei den Produkten aus Kokos, Mango und auch Ananas über die Ursprungsprojekte
informiert, mit dem abgebildeten Portrait der Geschäftsführerin bekommt das Unternehmen ein Gesicht. Mit weiteren Hinweisen wie „ohne Zusatzstoffe“ oder „naturbelassen“ nutzen Cornelia Ahrens und ihr Team gekonnt die Zeichen der Zeit: Snacken ist so trendy wie cleane Zutatenlisten, nährstoffreiches Superfood in Form von vielseitig einsetzbaren Nüssen und Trockenfrüchten ohnehin.
Das ehemals unaufgeregte Geschäft ist heute eine „Energiebude“, konstant auf Wachstumskurs. Zu ihrer Basis gehören Qualitätsanspruch und nachhaltiges Agieren; das betrifft den Aufbau langjähriger Geschäftsbeziehungen wie den Umgang mit Ressourcen jeder Art. Kürbiskerne kommen etwa nicht aus China, sondern aus Österreich, Mandeln nicht aus Kalifornien, sondern aus Spanien – aus eigenem Anbau und in Bio-Qualität.
“Eigenmarken bereiten der Marke oftmals das Fahrwasser und eröffnet die Kanäle über das Volumen. Wir als Markenartikler sind für die Differenzierung da und sind das Schaufenster für den deutschen Handel. Wir geben vor, was an Qualität und Innovation möglich ist.”
Cornelia Ahrens über Marke vs. Handelsmarke
Modern ohne jedes Gehabe
„Wir suchen immer das Beste. Wir machen unser Handeln nicht vom Markt abhängig, sondern von der Ware.“ Und die soll durch Rohwaren-Kompetenz, durch unverfälschten Geschmack überzeugen. Ohne „Chichi“, dafür reich an Innovationen. Dazu gehören Produktveredelungen mit Erdbeerpulver aus gefriergetrockneten Früchten oder ein angesagter Mix aus Cashew und Kaki. Auch die „Geschmacksexplosionen“, die in den Handel kommen, werden dabei dem Credo folgen: „Hochwertig und clean. Punkt.“