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PHW-Gruppe meldet solides Wachstum

Angesichts eines deutschlandweit gestiegenen Geflügelfleischverbrauchs und einer optimalen Nutzung bzw. Erweiterung ihrer Kapazitäten konnte die PHW-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr um gut vier Prozent beim Umsatz zulegen. Zudem baut der Konzern sein Geschäftsfeld Alternative Proteinquellen deutlich aus und plant für 2020, die Produktionsmenge sämtlicher Tierwohlprodukte in Deutschland auf 90 Prozent zu erhöhen.

PHW Geflügel
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Von Mirko Jeschke | Fotos: Unternehmen

Der Gesamtumsatz der PHW-Gruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (30.06.2019) um 4,1 Prozent auf 2,68 Milliarden Euro zugenommen. Dabei konnten die Oldenburger Geflügelspezialitäten in Lohne, die Cuxhavener Nutrilo, die Mindener PetCom und die polnische Drobimex ihre Kapazitäten optimal ausschöpfen und erweitern. Zudem haben die Allfein Feinkost durch den neuen Standort in Laage und die Groenlandkip durch den Gewinn neuer Kunden auf dem niederländischen Markt zur positiven Gesamtentwicklung beigetragen. Darüber hinaus hat die PHW-Gruppe ihr Ziel erreicht, die Produktionsmenge sämtlicher Tierwohlprodukte in Deutschland auf 80 Prozent zu steigern – für das laufende Geschäftsjahr wird eine Erhöhung auf rund 90 Prozent angestrebt.

Die Partnerlandwirte der PHW-Gruppe ziehen neben der konventionellen Haltung mittlerweile Geflügel im Rahmen von sechs verschiedenen Haltungskonzepten auf. Hierzu zählen die Initiative Tierwohl, Wiesenhof Privathof-Geflügel, Beter Leven, Kip van Morgen, Gildehoen und Donautal Premium Geflügel. Vor diesem Hintergrund ist es dem Unternehmen zum Ende des Kalenderjahres gelungen, rund 3,75 (Vorjahr: 1,75) Millionen Tiere wöchentlich im Rahmen von Tierwohlprogrammen aufzuziehen und somit die Menge mehr als zu verdoppeln.

„Unser strategischer Ansatz zur Weiterentwicklung des Geschäftsfeldes der alternativen Proteinquellen beruht auf vier Säulen: Die erste Säule ist unsere eigene vegane Produktlinie, die wir 2015 auf den Markt gebracht haben und ständig weiterentwickeln. Die zweite Säule basiert auf Vertriebspartnerschaften mit Unternehmen wie Beyond Meat oder Eat Just. Neben diesen fußt unsere Strategie auf einer dritten Säule: den strategischen Beteiligungen. Hier haben wir uns an den Unternehmen SuperMeat – ein israelisches Start-Up aus dem Bereich Fleisch aus Zellkulturen –, Gathered Foods (Good Catch) – ein Unternehmen, das ganz aktuell vegane Fischprodukte in den USA auf den Markt gebracht hat, Bugfoundation, die Burger auf Insektenbasis herstellen und Redefine Meat, die ein 3D Druckverfahren für pflanzenbasierte Produkte entwickeln, beteiligt. Die vierte Säule beinhaltet die Gründung des Joint Ventures Green Meadows zwischen der Livekindly Company und der PHW-Gruppe. Green Meadows soll künftig der Produktions- und Vertriebsarm der Livekindly Company auf dem europäischen Markt werden. Insgesamt stehen wir sicher noch am Anfang, aber wir haben inzwischen einige Themen – von Alternativen zu Fleisch, Fisch, Eiern bis hin zu Insekten – gut besetzt und werden das in den nächsten Jahren intensiv weiterentwickeln“, so der PHW-Vorstandsvorsitzende Peter Wesjohann.

Im Kerngeschäftsfeld Geflügelspezialitäten stieg der Umsatz um 4,1 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro. Die polnischen, bulgarischen und niederländischen Beteiligungen steuerten rund 550,3 (Vorjahr: 523,5) Millionen Euro bei. Der Absatz der Geflügelspezialitäten für Hähnchen, Pute, Ente, Convenience und Wurst hat sich bei der PHW-Gruppe um insgesamt 2,2 Prozent auf 800.061 Tonnen erhöht. Während der Absatz bei Hähnchen um 6,8 Prozent und bei Pute um 1,7 Prozent gestiegen ist, verzeichnete der Entenbereich Absatzrückgänge. Der Convenience-Bereich hat sich mit einem Wachstum von 8,4 Prozent erneut positiv entwickelt.

Insgesamt investierte die PHW-Gruppe 108,8 (Vorjahr: 232,5) Millionen Euro in eigene Standorte und in die Produktentwicklung. Dabei sind die deutlich höheren Vorjahresinvestitionen zu einem großen Teil auf den Wiederaufbau der abgebrannten Oldenburger Geflügelspezialitäten zurückzuführen.

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