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Preisverhandlungen: Leere Regale bei Real

Ein ungewohntes Bild ist derzeit in einigen Real-Häusern zu beobachten: Dort klaffen leere Regale wie zu DDR-Zeiten. Vor allem Aktionsware und Markenartikel wie Haribo oder Dr. Oetker sind bundesweit oft ausverkauft. Der Grund: Die Real-Mutter Metro verhandelt derzeit mit einigen Markenherstellern um bessere Konditionen. Ein Insider kann darüber nur den Kopf schütteln.

„Derzeit können wir uns mit zehn Lieferanten nicht einigen. Daher habe diese Lieferanten leider beschlossen, uns aktuell nicht zu beliefern. Ende letzter Woche haben wir uns bereits mit Müller-Milch geeinigt, diese Woche mit einigen weiteren“, sagte eine Real-Sprecherin. In Ausnahmefällen komme es vor, dass der Warenhausbetreiber einzelne Produkte nicht anbieten könne. In den Regalen werden stattdessen Produktalternativen abgeboten, versehen mit einer einem Hinweis - und einer Entschuldigung.

Ein Insider kritisiert gegenüber der RUNDSCHAU die aggressive Verhandlungspolitik der Metro: Ihre Preisvorstellungen so aggressiv durchdrücken zu wollen sei ein falsches Signal. Offensichtlich wolle der Handelskonzern an die Industrie ein Warnsignal senden. Genau diese Taktik sei aber gefährlich, so der Insider weiter.

Die Out of Stocks seien eine offene Flanke, die Kunden abschrecken könne. Das dürfte nicht im Interesse des Unternehmens sein. Real befindet sich mitten in einem Restrukturierungsprogramm, das den Warenhausbetreiber wieder profitabel machen soll. Kern des Sanierungsprogrammes ist die Modernisierung der Flächen. Dafür investiert die Metro Group 1,6 Mio. Euro pro Standort. Zum Ende 2014 waren 50 Real-Warenhäuser auf das neue Konzept umgestellt, im Laufe dieses Jahres sollen 100 weitere hinzukommen.

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