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Rewe Group meldet Ergebnis knapp unter Vorjahresniveau

Bedingt durch Kostensteigerungen und Investitionen in die Verkaufspreise besonders im LEH ist das Gesamtergebnis der Rewe Group (EBITA) gegenüber 2021 gesunken. Die Rewe- und Penny-Filialen erreichten ein Umsatzplus von knapp sieben Prozent.

Von Martina Kausch | Fotos: Rewe Group

Rewe möchte seine Kunden nicht mit allen Preiserhöhungen konfrontieren und nimmt ein sinkendes Gesamtergebnis in Kauf. Bei der Bilanzpressekonferenz für 2022 gab die Rewe Group im Geschäftsfeld Handel Deutschland (Rewe-Filialen und Penny) ein Umsatzwachstum um 6,8 Prozent auf 37,4 Milliarden Euro bekannt. Der Gesamtumsatz der Gruppe ist im abgelaufenen Geschäftsjahr um 10,4 Prozent auf 84,8 Milliarden Euro gestiegen, das operative Ergebnis EBITA hingegen um 2,3 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro gesunken. Der Konzern-Jahresüberschuss ist um 33,4 Prozent auf 503,5 Millionen Euro zurückgegangen.

"Wir haben unsere Kunden 2022 nicht ohne Schirm im Inflationsregen stehen gelassen", löste Lionel Souque, Vorstandsvorsitzender der Rewe Group, sein Versprechen ein, "alleine in Deutschland haben wir wie angekündigt einen dreistelligen Millionen-Betrag investiert. Wir haben damit unsere Verkaufspreise wirksam und nachweisbar stabilisiert. Und bewusst einen Ergebnisrückgang im Lebensmittelhandel in Deutschland in Kauf genommen und aktiv auf Gewinn verzichtet." Die Sortimentsinflation - also die Preissteigerungen in den Regalen von Rewe - konnte so auf das Gesamtjahr 2022 gerechnet mit 7,3 Prozent bei Rewe für die Kunden spürbar unter dem Verbraucherpreisindex - VPI - Nahrungsmittel 2022 von 13,4 Prozent gehalten werden, so Souque.

 Rewe Kaufleute: Umsätze um 6,4 Prozent gesteigert

Die Rewe Kaufleute steigerten die Umsätze um 6,4 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. "Die selbstständigen Rewe Kaufleute konnten auch in einem für unsere Kunden wirtschaftlich sehr schwierigen Jahr punkten, sie sind und bleiben der Motor des Erfolgs der Rewe", so Lionel Souque.

Frage zu den aktuellen Preisverhandlungen

Einkaufsvorstand Hans-Jürgen Moog äußerte sich zu der angespannten Situation zwischen Rewe und Produzenten. Es gebe auch angesichts der aktuellen Rohwarensituation Interessenskonflikte, man müsse die Preise eher nach oben diskutieren. Rewe versuche, auch durch Coaching die Konflikte zu lösen - es sei schließlich keine Alternative, kein Geschäft zu haben, so Moog.

Tourismus-Sparte ermöglicht stabiles Gesamtergebnis der Gruppe

Insgesamt haben sich bei der Rewe Group angesichts der vielfältigen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs der konsequente Kurs und die breite und solide internationale Aufstellung (Handel, Touristik, Convenience) bewährt, teilt das Unternehmen mit.  Die negativen Ergebniseffekte - bewusst kalkulierter Rückgang im Lebensmittelhandel Deutschland durch Investition in Kundenpreise, Kostensteigerungen u.a. aus Energie, Rohstoffen, Personal, Logistik sowie gezielte Risikovorsorge für einzelne Beteiligungen - konnten durch die positiven Beiträge anderer Konzern-Bereiche kompensiert werden: Vor allem die starke Rückkehr der Touristik nach der Corona-Pandemie, aber auch eine gute Entwicklung im internationalen Geschäft und bei Lekkerland haben dieses stabile Ergebnis ermöglicht. 

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