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Ritter Sport führt „Nuss-Klasse“ ein

Der Schokoladenhersteller Alfred Ritter ("Ritter Sport") hat im Geschäftsjahr 2015 seinen Umsatz um knapp zehn Prozent auf den Rekordwert von 470 Mio. Euro (2014: 430 Mio. Euro) gesteigert. Positiv hat sich auch der Marktanteil in Deutschland entwickelt. Auf die prekäre Lage auf den Rohstoffmärkten reagiert das Unternehmen mit einer neuer Produktkategorie.

Erstmals gelang es dem Familienunternehmen im hart umkämpften deutschen Tafelschokolademarkt die Marktführerschaft zu erlangen. Der Anteil der Marke Ritter Sport am gesamten Tafelschokolademarkt lag im letzten Jahr bei 22,8 Prozent und damit um 2,2 Prozent höher als 2014.

Dem sechsten Umsatzplus in Folge steht eine weiterhin angespannte Ertragslage gegenüber. „Wir schließen 2015 voraussichtlich nur mit einer schwarzen Null ab“, erklärt Andreas Ronken, Vorsitzender der Geschäftsführung. Dieses nicht zufriedenstellende Ergebnis sei vor allem auf massiv gestiegene Rohstoffpreise für Kakao und Haselnüsse zurückzuführen. Aufgrund schlechter Ernten infolge des Wetterphänomens El Niño erwarten Fachleute auch für 2016 weitere Steigerungen der ohnehin hohen Kakaopreise.

Wie die RUNDSCHAU bereits berichtet hat, starten die Waldenbucher vor diesem Hintergrund ab März mit einem neuen, eigenständigen Preis- und Sortimentskonzept. Die neue Produktkategorie „Nuss-Klasse“ wird sechs verschiedene Voll-Nuss-Sorten umfassen und 1,29 Euro kosten. Die „Bunte Vielfalt“ verteuert sich um 10 Cent auf 1,09 Euro.

Neben den hohen Rohstoffkosten belasten auch Währungsschwankungen, insbesondere die Abwertung des Rubels, das Ergebnis des Mittelständlers. Durch signifikante Preiserhöhungen konnten die wertmäßigen Marktanteile zwar stabil gehalten werden, mengenmäßig büßte Ritter Sport in Russland aber rund 17 Prozent ein.

Im Rest von Europa konnte das Unternehmen teilweise zweistellig wachsen. Auch im Rest der aktuell 104 Auslandsmärkte verzeichnet Alfred Ritter ein kontinuierliches Wachstum. Seit 2009 konnte Ritter Sport die Exporterlöse auf mehr als 160 Mio. Euro verdoppeln. Damit entfallen rund 34 Prozent des Gesamtumsatzes auf den Export.

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