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Rügenwalder Mühle erstellt umfassende Produktökobilanz

In Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut hat die Rügenwalder Mühle eine vergleichende Produktökobilanz erstellt. Das Ergebnis: eine klare Abstufung der Umweltbelastungen vom klassischen zum vegetarischen und veganen Produkt bei allen Wirkungskategorien.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Rügenwalder Mühle

Die Rügenwalder Mühle hat vom Öko-Institut eine vergleichende Produktökobilanz erstellen lassen. Wie der Lebensmittelhersteller mitteilte, ließ er erstmals in der Branche die Umweltwirkungen von klassischen, vegetarischen und veganen Varianten eines Produktes (Schinken Spicker) einander gegenüberstellen. Die Bilanzierung umfasst dabei die komplette Wertschöpfungskette und erfolgte wissenschaftlich exakt zum großen Teil mittels Primärdaten und eigener Modellierungen des Öko-Instituts.

Das Ergebnis zeige laut Rügenwalder Mühle eine klare Abstufung der Umweltbelastungen vom klassischen zum vegetarischen und veganen Produkt bei allen betrachteten Wirkungskategorien. Die Bereitstellung der Rohwaren tierischen Ursprungs, allen voran die Futtermittelherstellung, habe dabei den größten Einfluss auf die Umwelt.

Studie bislang einmalig in der Branche

Ermittelt wurden die Werte des Schinken Spicker Bunte Paprika-Lyoner, des Vegetarischen Schinken Spicker mit bunter Paprika und des Veganen Schinken Spicker mit Grillgemüse in insgesamt fünf Wirkungskategorien: Treibhauspotenzial, Wasserverbrauch, Bodenversauerung, Eutrophierung und Flächennutzung. Diese fünf Aspekte wurden zudem entlang des gesamten Lebenszyklus berücksichtigt – von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung bei den Verbrauchern. „Für die Ökobilanz haben wir anhand von Primärdaten zentrale Bestandteile der Wertschöpfungskette selbst modelliert, da für verarbeitete Rohstoffe pflanzenbasierter Fleischalternativen keine adäquaten Sekundärdaten existierten. Deshalb ist die Studie in ihrer Qualität und Aussagekraft besonders hochwertig“, betont Florian Antony vom Öko-Institut. Auch die Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette und die direkte Gegenüberstellung von Produktvarianten eines Unternehmens seien bislang einmalig.

Rohstofferzeugung und Sortimentsgestaltung größte Hebel

Den Angaben zufolge gilt sowohl bei den klassischen als auch bei den fleischfreien Produkten: Die größten Auswirkungen auf die Umwelt entstehen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette, insbesondere bei der Rohwarenbereitstellung.

Die Erkenntnisse zu den Treibhausgasen haben eine besonders zentrale Bedeutung für die Rügenwalder Mühle: Pro 80 g-Packung fallen beim klassischen Schinken Spicker 0,56 kg CO2-Äquivalente an, bei der vegetarischen Variante 0,34 kg und bei der veganen 0,24 kg. Diese Ergebnisse lassen relevante Rückschlüsse auf die indirekt verursachten Emissionen entlang der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette zu. Zudem ermöglichen sie die Ableitung von Maßnahmen zur Reduktion der Umweltauswirkungen. Gemeinsam mit ihren Lieferanten arbeitet die Rügenwalder Mühle daran, den Bezug von Rohwaren hinsichtlich der Umweltbelastungen zu optimieren. Zudem bestätigt die Ökobilanz, dass auch der Bezug von Strom aus erneuerbaren Energiequellen einen zentralen Hebel zur Reduktion von Treibhausgasen darstellt. Bereits seit vielen Jahren bezieht das Unternehmen ausschließlich zertifizierten Ökostrom.

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