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RUNDSCHAU Round Table LEH-Nachwuchs: Macher von morgen – ihre Visionen, Ideen, Erwartungen

Der nächste Generation ist am Start. Was denken Töchter und Söhne von selbstständigen Händlern, die die Firmen ihrer Eltern übernehmen werden? Die RUNDSCHAU fragte nach.

Schmiede des LEH-Nachwuchses: Die Neuwieder Food Akademie, hier Absolventen mit Zeugnissen.
Von Nilofar Eschborn | Fotos: Unternehmen

Die Zukunft der Branche liegt in den Händen des Nachwuchses. Was bleibt im LEH und was wird sich verändern? Wir haben mit fünf Absolventen der Neuwieder Food Akademie gesprochen, die sich dazu entschieden haben, eines Tages den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Ein Einblick in ihre Visionen, Ideen und Erwartungen.

THESE 1: DIGITALISIERUNG

Der Online-Handel mit Lebensmitteln wird sich gegenüber dem stationären Handel durchsetzen.

Moritz Lenk: Der Online-Handel wird künftig die Lebensmittelbranche dominieren. Irgendwann kann ich meinen Kopfsalat bestellen und er wird zwei Stunden später geliefert. Wir müssen uns intensiv mit Lebensmittellieferungen beschäftigen.

Janik Milkau: Die Frage ist: Wie locken wir Kunden bei einer fortschreitenden Digitalisierung in den Markt? Hierfür müssen wir Erlebnisse und Emotionen beim Einkauf schaffen, zum Beispiel über Regionalität. Mein Ziel ist es, dass der Kunde nicht nur in den Markt kommt, weil er Lebensmittel braucht, sondern weil er Lust auf einen Marktbesuch hat.

Lukas Glück: Bei einem Kollegen ist die Nachfrage nach Lieferungen in den vergangenen Monaten extrem nach oben geschossen. Es fängt plötzlich an, sich zu rechnen. Die Entwicklung Richtung Online-Lebensmittelhandel ist schon spürbar, aber wir sind es letztlich, die sie auch weiter nach vorne treiben müssen.

Philipp Hellstern: Momentan wird noch viel entwickelt und es ist schwer, einen Lieferservice profitabel zu gestalten. Es reicht ja nicht, einen Lieferservice nur zu betreiben, damit man einen hat. Ich sehe es noch kritisch, aber vielleicht entsteht in Zukunft eine Lösung, mit der das Modell attraktiv wird.

Lara Kusenberg: Lieferservices werden wohl vorhanden sein, aber sie werden das Einkaufserlebnis, das Kunden weiterhin haben wollen, nicht ablösen. Das sieht man an den roten Zahlen, die fast jeder Lieferservice mit Lebensmitteln schreibt, und am Verhalten der Kunden bei uns im Markt.

Nilofar Eschborn: Inwiefern lässt ihr Verhalten darauf schließen?

Lara Kusenberg: Gerne wird hier und da ein Plausch gehalten, und oft genug hat man es mitbekommen, dass sich Kunden nach Jahren bei uns auf der Fläche mal wiedersehen. Somit steht der LEH auch für einen Marktplatz und das Erlebnis. Dieses Persönliche fehlt beim Lieferservice und deshalb wird er den stationären Handel nie ganz ersetzen.

Die komplette Diskussionsrunde des Round Table LEH-Nachwuchs finden Sie in <link https: www.rundschau.de fileadmin user_upload epaper ru-2020-11>unserem E-Paper

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